Garten-Charta
Die Stadt ruft zur Unterzeichnung der Garten-Charta auf
Sie besitzen einen Garten, einen Balkon oder haben Pflanzen auf Ihren Fenstersimsen? Dann können Sie ganz einfach etwas für die Natur und die Biodiversität tun! Mit der Unterzeichnung der Charta verpflichten Sie sich, eine Reihe von Massnahmen zum Schutz der Igel, Vögel, Schmetterlinge und generell der Biodiversität umzusetzen.
Sie werden exklusiv über Veranstaltungen und Workshops informiert, die zu diesen Themen angeboten werden und erhalten ein Emblem der Charta als Geschenk. Die Stadt Freiburg ermutigt Sie, die Charta zu unterzeichnen, denn Sie haben einen entscheidenden Einfluss auf die Natur in der Stadt!
Mit der Unterzeichnung der Charta gehen Sie nur eine moralische Verpflichtung ein, sie ist rechtlich nicht bindend.
Tipps für den eigenen Garten
Die Stadt Freiburg ermutigt Sie, Ihren Garten, Balkon oder Ihre Fenstersimse neu zu gestalten, indem sie Ihnen praktische und einfache Tipps gibt, die zum Teil von der Informationsplattform der Garten-Charta stammen.
Sprechen wir vom Rasen!
Tipps: Rasen, Wiese und Mähen
Tipps: Rasen, Wiese und Mähen
Ein kurz geschnittener und grünender Rasen benötigt viel Wasser, chemischen Dünger und Pestizide. Diese Produkte dringen mit dem Regen und dem Giessen in den Boden ein und verseuchen offene Gewässer und das Grundwasser. Sie tragen auch zur Verunreinigung des Hauses bei, denn die Biozide gelangen mit den Schuhen ins Hausinnere.
Auf Blumenwiesen und Blumenrasen lebt eine grosse Vielfalt von Tierarten. Dank dieser Vielfalt finden Insekten, Schmetterlinge, Bienen, aber auch Vögel und kleine Säugetiere ihren Lebensraum und eine ideale Speisekammer. Entgegen der landläufigen Meinung sind die sogenannten "Magerwiesen" auf nährstoffarmen Böden die farbenfrohsten, artenreichsten und damit die interessantesten für die Tierwelt. Sie gilt es in der Stadt und in den Gärten zu erhalten. Die Wiesen auf nährstoffreichem Boden, die viel gedüngt wurden, sind für die Biodiversität weniger interessant. Man erkennt sie an ihrer überwiegend gelben Farbe, da auf ihnen vor allem Löwenzahn und Hahnenfuss wachsen.
Einen schönen Naturrasen erhält man, wenn man diese Ratschläge befolgt :
- Die kleinen Blumen und den Klee dulden.
- Eine Rasen-Schnitthöhe von mindestens 6 cm wählen.
- Einen Streifen mit höherem Gras wachsen lassen und diesen solange nicht mähen, als Blumen darin blühen.
- Beim Anlegen eines neuen Rasens eine "Blumenrasen"-Mischung wählen, die keinen chemischen Unterhalt benötigt. Für Stellen, die nicht das ganze Jahr über gemäht werden müssen, Mischungen mit einheimischen Blumen wie "Blumenwiese" wählen.
Schöne Hecken
Tipps für einen wertvollen Lebensraum
Tipps für einen wertvollen Lebensraum
Exotische Hecken wie Thuja, Bambus und Kirschlorbeer bieten Vögeln und Kleintieren nur sehr wenig Nahrung an.
Einheimische Sträucher haben für die in der Stadt lebenden Tiere viele Vorteile: Sie bieten ihnen zugleich Unterkunft als auch Nahrung. Igel finden darin beispielsweise einen bequemen Unterschlupf, um den Tag kühl und vor Feinden geschützt verbringen zu können. Vögel wiederum finden in den Sträuchern Beeren, Insekten und Samen.
Das ist aber noch nicht alles! Schaut man genauer hin, findet man eine Vielzahl von nützlichen Tieren, "Nützlinge" genannt. Der Igel frisst Schnecken, während der Marienkäfer die Nacht gerne unter der Rinde von Bäumen und Sträuchern verbringt, oft in Gesellschaft von Ohrwürmern. Beide wiederum haben Blattläuse zum Fressen gern.
Diese Straucharten bilden eine wertvolle Lebensquelle:
- Buchs, Eibe, Stechpalme, Liguster und Buche bieten einen guten Sichtschutz.
- Vogelbeere, Holunder, Hartriegel, Haselnuss und Schwarzdorn bringen Früchte für die Tiere hervor.
- Heckenrose und Berberitze haben Stacheln und bieten Schutz vor Raubtieren.
Den Garten aufräumen
Tipps, um Tieren Unterschlupfmöglichkeiten zu bieten
Tipps, um Tieren Unterschlupfmöglichkeiten zu bieten
Räumt man seinen Garten zu gründlich auf, trägt man dazu bei, die Artenvielfalt zu zerstören, und entfernt Material, welches die Kleintiere als Versteck oder Unterschlupf benutzen könnten.
Man kann übrigens aus Zweigen und Steinen, umrankt von Kletterpflanzen, hübsche Hotels für Kleintiere bauen.
Um Unterschlüpfe für die Kleintiere herzustellen:
- Man lässt das ganze Jahr über in einer Gartenecke einen Haufen aus Holz, Steinen und altem Laub sowie Stellen mit trockenem Gras stehen.
- Sofern sie keine Gefahr durch Herunterfallen darstellen, spart man beim Schneiden der Bäume und Sträucher einige tote oder hohle Äste aus, die der Tierwelt als Schutz dienen.
Durchgänge
Tipps, um Tieren die Fortbewegung zu erleichtern
Tipps, um Tieren die Fortbewegung zu erleichtern
Igel wandern von einem Garten zum anderen, um einen Partner für die Paarung, eine Wasserstelle, etwas Nahrung oder einen Ort zum Überwintern zu finden. Die Gartengrundstücke werden jedoch immer stärker voneinander abgegrenzt, was die Igel dazu zwingt, auf die Strasse auszuweichen, wo sie jedoch Gefahr laufen, überfahren zu werden.
Die Trottoir-Randsteine stellen für gewisse Tierarten schwer überwindbare Hindernisse dar, beispielsweise für Molche und Blindschleichen.
Für Eichhörnchen kann ein gefällter Baum ihren Weg durch die Lüfte unterbrechen und sie dazu zwingen, sich auf dem Boden fortzubewegen, wo ihnen durch Autos, Hunde und Katzen Gefahr droht…
Um die Fortbewegung der Kleintiere zu erleichtern:
- Einen Durchgang zu jedem anderen anstossenden Garten belassen oder schaffen (zirka 12 x 12 cm).
- Beim Baumschneiden an die Eichhörnchen denken, indem man ihnen keine Lücken in ihren Durchgang schneidet.
Stopp den Schadstoffen
Tipps zur Vermeidung von Bioziden
Tipps zur Vermeidung von Bioziden
Die Bezeichnung "Biozide" umfasst alle chemischen Substanzen, die zum Abtöten der Schimmelpilze und Milben, der Läuse, aber auch der Marienkäfer und Nacktschnecken dienen; die beiden letzteren spielen eine wichtige Rolle beim natürlichen Kampf gegen die Schädlinge. Diese übermässig eingesetzten Biozide verschmutzen unsere Gewässer und sind eine Gefahr für die menschliche Gesundheit.
Präventivbehandlungen verhindern die natürliche Regulierung.
Geduld und gesunder Menschenverstand – eine gute Medizin vor einer Behandlung mit chemischen Substanzen :
- Pflanzen wählen, die gegenüber Krankheiten widerstandsfähig sind.
- Die geltende Gesetzgebung befolgen. Seit 2001 ist die Unkrautvernichtung in Alleen, auf Wegen, Parkplätzen und entlang von Wegrändern verboten. Ist eine solche dennoch nötig, die thermische Unkrautvernichtung bevorzugen.
- So wenig Pestizide wie möglich verwenden. Falls dennoch erforderlich, natürliche Produkte einsetzen.
Und es ward Licht!
Tipps gegen die Lichtverschmutzung
Tipps gegen die Lichtverschmutzung
Die Lichtverschmutzung, gemeint ist die exzessive Aussenbeleuchtung, stört das Leben und den biologischen Rhythmus zahlreicher kleiner Wildtiere, die nachtaktiv sind und in den Gärten leben: Fledermäuse, Igel, Käuzchen, Kröten, Insekten…
Die Lampen ziehen bestimmte Nachtfalter an, die wertvolle Bestäuber sind, und führen zu deren Tod durch Erschöpfung.
Die künstliche Helligkeit erhöht die Verletzlichkeit der Tierwelt, die so zur leichten Beute wird.
Um das Nachtleben und die Nachtruhe der Gartenfauna zu bewahren:
- Die Gartenbeleuchtung ausschalten, wenn sie unnötig ist.
- Lampen bevorzugen, die nach unten leuchten.
- LED-Lampen mit einer Farbtemperatur von 2700°K wählen (warm white, warmweiss).
Alarm bei invasiven Pflanzen
Tipps gegen invasive Pflanzen
Tipps gegen invasive Pflanzen
Bestimme Pflanzen aus Asien oder Amerika sind daran, in die Natur einzufallen, indem sie eigentliche ökologische Katastrophen verursachen, denn sie vermehren sich schnell und verdrängen dort, wo sie sich verbreiten, alle anderen Pflanzenarten.
Diese Pflanzen destabilisieren die Flussufer, die bei Hochwasser erodieren.
Leider stammen die meisten dieser Pflanzen, die sich sehr leicht vermehren, aus Gärten und Pärken.
Um die Verbreitung von exotischen Pflanzen in der Natur nicht zu begünstigen:
- Reissen Sie diese Pflanzen im eigenen Garten aus.
- Diese Pflanzen gehören keinesfalls in den Kompost, sondern müssen in die Kehrichtverbrennung.
- Halten Sie sich an die diesbezüglichen Vorschriften.
Wenn die Katze weg ist
Tipps zum Schutz kleiner Beutetiere
Tipps zum Schutz kleiner Beutetiere
Die Katze ist ein beliebtes Haustier, aber ein gefürchteter Jäger in den Gärten! Die Katze fängt junge Vögel, die ihr Leben auf dem Boden beginnen, jagt Eidechsen, Schmetterlinge und Insekten aller Art, aber auch kleine Nagetiere.
In einer einzigen Nacht können etwa zehn Katzen nacheinander denselben Garten passieren! In der freien Natur hingegen deckt eine europäische Wildkatze ein Territorium von etwa 3 Quadratkilometern ab.
Massnahmen, um die Vögel vor der Katze zu warnen:
- Hängen Sie der Katze ein Glöckchen oder eine Schelle um, die bei der geringsten Bewegung klingelt.
- Behalten Sie Ihre Katze einige Tage im Haus, wenn die jungen Vögel ihr Nest verlassen und von ihren Eltern am Boden gefüttert werden (üblicher Zeitraum: Mai und Juni).
Nicht stören!
Tipps zum Schutz vor Ruheräumen
Tipps zum Schutz vor Ruheräumen
In Ihrem Garten liegt seit Monaten ein Haufen aus Ästen und altem Laub?
Vorsicht beim Entsorgen! Der Haufen kann eine Igelfamilie, ein Rotkehlchennest, Molche oder andere Amphibien beherbergen, die alle sehr gefährdet sind.
Um die eidgenössische Luftreinhalte-Verordnung (LRV) umzusetzen, sind Gartenfeuer in den meisten Schweizer Gemeinden verboten. Das Verbrennen von Haushaltabfällen und anderen Materialien, Möbeln oder Produkten ist verboten.
Um zu vermeiden, dass überwinternde oder nistende Tiere verletzt oder getötet werden:
- Vermeiden Sie es, Haufen aus Ästen und altem Laub während der Nistsaison und der Überwinterungszeit zu zerstören. Entsorgen Sie den Haufen nötigenfalls in den Monaten August und September.
- Befolgen Sie die Vorschriften der Gemeinde hinsichtlich des Feuers und des Wasserverbrauchs.
Plantsche in Frieden!
Tipps zum Schutz von Kleintieren vor Schwimmbädern
Tipps zum Schutz von Kleintieren vor Schwimmbädern
Das Schwimmbecken ist eigentlich ein Ort des Vergnügens und der Entspannung. Es kann aber zum Grab für Igel und Amphibien werden, die im Glauben hineinspringen, ein natürliches Gewässer vor sich zu haben.
Ohne Ausstiegsmöglichkeit schwimmt das Tier so lange dem Rand entlang, bis es vor lauter Erschöpfung ertrinkt…
Nachts leistet die Beleuchtung unter der Wasseroberfläche des Schwimmbeckens dem Ertrinken der Nachtfalter Vorschub.
Um das Ertrinken von Insekten und anderen Tieren zu vermeiden:
- Schalten Sie die Beleuchtung des Schwimmbeckens ab, wenn sie nicht benötigt wird.
- Erleichtern Sie den Ausstieg der tierischen Badegäste, indem Sie ein kleines rutschfestes Brett (10 cm breit, mit Quer-Rillen oder schmalen Quer-Leisten) befestigen, das den Kleintieren ermöglicht, das Wasser zu verlassen.