Neugestaltung des Pertuis-Platzes

Die Neugestaltung des Pertuis-Platzes ist eine Begleitmassnahme des Projekts zur Neugestaltung des Bahnhofsplatzes und seiner Umgebung.

Wieder mehr Raum für das Quartier
Im Mittelalter war der Pertuis-Platz das Tor zum unteren Teil der Stadt. Der Brunnen des Wilden Mannes ragte im Zentrum des Platzes auf und verstärkte die Identität des Quartiers. Der Ort war ein regelrechtes Wohnzimmer unter freiem Himmel: Kinder spielten und genossen das Wasser inmitten der Anwohner*innen, die ihrer Arbeit nachgingen. In den 1950er Jahren änderte sich dann die Situation mit der Entwicklung des Verkehrs drastisch: Der Brunnen wurde zur Seite geräumt, um den Platz für den Autoverkehr freizugeben.

Mit der Neugestaltung des Pertuis-Platzes soll der historische Kontext in Wert gesetzt werden und dem Ort seinen Quartierplatzcharakter zurückgegeben werden. Die Gestaltung des Platzes soll dank der Einführung einer Begegnungszone den Langsamverkehr fördern und den Durchgangsverkehr mässigen.

Der Wilde Mann im Herzen des Pertuis
Der Brunnen des Wilden Mannes kehrt zu seinem ursprünglichen Standort im Zentrum des Platzes zurück. Zu seinen Füssen wird eine stufige Anordnung im oberen Teil des Hangs in ein kleines, bodenbündiges Wasserspiel münden. Ferner wird eine direktere Verbindung zwischen der Standseilbahn und dem Badweg eingerichtet. Die Bushaltestellen werden in den weniger steilen Teil der Strasse versetzt, um den Zugang zu den Fahrzeugen der TPF zu erleichtern. Eine Überdachung mit Sitzgelegenheit und dem Billetautomaten wird das Warten auf den Bus angenehmer gestalten oder zum Verweilen einladen. Der Ankunftsbereich des Funiculaire wird zu einem wahren Empfangsbereich umgestaltet. Die Cafés werden zudem Terrassen einrichten können. Neue Bäume werden auf der Seite der Route-Neuve den Eintritt in die Begegnungszone signalisieren und willkommenen Schatten auf einer weitgehend mineralischen Fläche spenden.

Durchfahrtsverbot
Diese Neugestaltung ist mit dem Bemühen verbunden, den Durchgangsverkehr in der Unterstadt in Zaun zu halten. Aus diesem Grund ist motorisierten Fahrzeugen die Durchfahrt von der Route-Neuve zur Grand-Fontaine und umgekehrt ab sofort untersagt. Diese Massnahme trägt zur Erhaltung der historischen Bausubstanz der Unterstadt bei, die aufgrund des starken Verkehrsaufkommens zu Schaden kommt. Darüber hinaus führt sie für die Anwohnerinnen und Anwohner dank einer Reduzierung der Lärmbelästigung zu einer höheren Lebensqualität.

Mehr Begrünung in der Rue de la Neuveville
Auch die Rue de la Neuveville wird aufgewertet. Die bestehenden Pfosten werden entlang der sensibelsten Bereiche durch Grünstreifen ersetzt. Dauerpflanzen und Sträucher werden das ganze Jahr über für eine pflanzliche Präsenz sorgen. Dank strategisch platzierten Betonpoller am Strassenrand wird der Verkehr gemässigt. Ferner wird ein von Fassade zu Fassade geführter Pflasterbelag die Kirche der Providence mit der Kinderkrippe und dem Brunnen verbinden und den Verkehr zusätzlich beruhigen. Die Vorplätze der bestehenden Cafés, die einen wichtigen Beitrag zur Dynamik der Gasse leisten, werden durch gepflasterte Flächen aufgewertet, die Raum für Terrassen schaffen sollen.

Die betroffenen Quartiervereine (Association des commerçants de la Basse-Ville de Fribourg, Association pour la défense des intérêts du quartier de la Neuveville (IQN), Association des intérêts du quartier de la Grand-Fontaine) haben das Projekt zur Kenntnis genommen. Die Teilnehmenden an den Sitzungen sind zum Schluss gekommen, dass dieses Projekt die Mehrheit Ihrer Erwartungen und Anliegen erfüllen.

Der künfitge Pertuis-Platz

Bild
(C) studio STRATUS
Zeitplan

Öffentliche Auflage: Januar 2021
Demontage des Brunnens des Wilden Mannes für Restaurierung und Reinigung: Dezember 2023
Bauarbeiten: Februar 2024 - Ende 2024