Wärmeinseln in der Stadt

Die Stadt Freiburg nimmt das Thema der Wärmeinseln sehr ernst, da sich höhere Sommertemperaturen auch negativ auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Bevölkerung auswirken.

Obwohl alle Menschen vom Klimawandel betroffen sind, leiden die Bewohnerinnen und Bewohner der städtischen Zentren ganz besonders unter Hitzeperioden. So können Städterinnen und Städter beispielsweise bei einer Hitzewelle nicht mehr von der Kühle der Nacht profitieren, um ihre Wohnung zu kühlen. Zudem birgt eine Hitzewelle für anfällige Personen (Personen ab 75 Jahren, Säuglinge und Kleinkinder, Schwangere, Kranke sowie Personen, die im Freien arbeiten oder Sport treiben) das Risiko einer Dehydrierung oder einer Hyperthermie.

Die Stadt Freiburg trifft Vorkehrungen, um die Wärmeinseln auf dem Gemeindegebiet zu bekämpfen. Sie hat das Phänomen untersucht und Kenntnis von den damit verbundenen Risiken genommen. Heute entwickelt und ergreift sie Massnahmen, um die Auswirkungen von Hitzeperioden auf die Stadtbevölkerung zu reduzieren.

Zudem hat sie einen Hitzemassnahmenplan für ältere Menschen eingeführt und arbeitet an einem kommunalen Klimaplan. Die meisten Massnahmen gegen die Wärmeinseln tragen überdies zur Förderung der Biodiversität bei, erhöhen die Baumkronenfläche und erleichtern die natürliche Versickerung von Regenwasser im Boden. Sie ermöglichen ausserdem die Entwicklung von Frischeinseln.

 Von der Hitzeinsel zur Frischeinsel (www.agglo-fr.ch)

Städtische Daten

2023 erstellte die Stadt eine Karte des Gemeindegebiets. Sie zeigt die Temperaturunterschiede im Vergleich zur Durchschnitttemperatur der Agglomeration auf und wurde zu 50 % vom Amt für Umwelt des Kantons subventioniert.

Diese Daten fliessen insbesondere in die Studie für den Begrünungsplan ein, um prioritäre Standorte definieren zu können.

Die Bekämpfung von Wärmeinseln

Es gibt Lösungen zur Kühlung von Städten. Die verschiedenen Strategien werden in drei Raster unterteilt: 

  • Grau: die Ausrichtung der Gebäude (Beschattung, Luftzirkulation), Solarpanels, Bodenbeläge (hell, durchlässig oder halbdurchlässig), Baumaterialien, Gebäudeisolierung.
  • Blau: Fliessgewässer, Feuchtgebiete, Erfrischungsstellen.
  • Grün: Begrünung, Baumkronen, differenzierte Pflege, Dachbegrünung.
Was unternimmt die Stadt gegen die Wärmeinseln?

Die Reduktion der Wärmeinseln ist ein Querschnittsthema, das im Rahmen des Natur- und Landschaftsprogramms, des Klimaplans und der Nachhaltigkeit behandelt wird. Viele Bestimmungen, Strategien und Massnahmen der Stadt beschäftigen sich bereits mit dieser Problematik: 

  • Die rechtlichen Grundlagen: Das Gemeindebaureglement definiert eine Grünflächenziffer, die Begrünung oder die Installation von Solarpanels auf Dächern und fordert die Durchlässigkeit von Parkplätzen. 
  • Der Begrünungsplan: In dieser Studie werden die Wärmeinseln speziell berücksichtigt. Sie wird Massnahmen für eine gezielte Begrünung sensibler und/oder strategischer Standorte des Gemeindegebiets vorschlagen.
  • Die Biodiversitätsziele: Dabei handelt sich um eine Reihe von Zielen und Massnahmen, die die Natur im städtischen Raum und die Stärkung von ökologischen Korridoren fördern.
  • Die differenzierte Pflege: Die Stadt setzt auf eine differenzierte Bewirtschaftung dieser Räume, um die Biodiversität und die Natur zu fördern. Die differenzierte Bewirtschaftung wird 2025 weiter verfeinert.
  • Die Projekte zur Sanierung und Neugestaltung des öffentlichen Raums berücksichtigen diese Problematik bereits bei der Erarbeitung des Pflichtenhefts.
  • Die Kommissionen, die für die Prüfung grosser Bauprojekte wie die Detailbebauungspläne zuständig sind, wurden entsprechend sensibilisiert. Bauherren werden aufgerufen, Massnahmen zu ergreifen, um die Bildung von städtischen Wärmeinseln zu begrenzen und deren Auswirkungen auf die Nutzenden abzuschwächen.
  • Die Sensibilisierung von Privatpersonen für Hitzewellen, aber auch für die Förderung der Biodiversität und der Natur in der Stadt.
  • Das Projet zur Revitalisierung der Saane, wodurch ihre Eigenschaft als Frischeinsel weiter verbessert werden soll.
  • Die Nachhaltigkeit in Bau- oder Renovationsprojekten. Die Stadt berücksichtigt diese Aspekte in ihren Projekten (Begrünung, Beschattung, Wasserdurchlässigkeit, Materialien).
Wie können Sie einen Beitrag leisten?

Sie können selber aktiv werden, indem Sie beispielsweise Ihre Gärten und Balkone begrünen, die Biodiversität in Ihrem Garten fördern und die einschlägigen Empfehlungen bei Renovierungsarbeiten berücksichtigen. 

Die Stadt gibt Ihnen zudem Tipps, wie sich die Hitze besser ertragen lässt.

Weitere Informationen
  • Stadt Freiburg: Broschüre über Wärmeinseln
  • Kanton Freiburg: Internetseite mit Informationen über die Wärmeinseln (mit Kartografie und Aktionsplan für die Gemeinden)
  • Agglomeration Freiburg: Sensibilisierungskampagne
  • Studie über Wärmeinseln: Um das Ausmass des Phänomens auf dem Gemeindegebiet zu erfassen und die Sektoren zu priorisieren, in denen Massnahmen zur Bekämpfung der Wärmeinseln angewendet werden sollen, hat die Stadt Freiburg 2018 eine erste Studie begleitet, die von der Hochschule für Technik und Architektur (HTA-FR) und dem Forschungsinstitut Idiap durchgeführt wurde. Diese Studie ermöglichte es, anhand einer Simulation die Entwicklung der Temperaturen in der Stadt bis 2050 zu modellieren.