B. Noll (Vert·e·s), D. Andrea (Vert·e·s)
Développement du postulat
Worum geht es?
Es sollen Bäume in Pflanztöpfen im öffentlichen Raum platziert werden. Dort, wo Beton und Mineralität vorherrschen und wo Hitzeinseln entstehen - zum Beispiel auf dem Bletz, der Esplanade Jo Siffert oder auf Schulhöfen (z.B. DOSF). Diese Pflanztöpfe mit einheimischen, ans lokale Klima adaptierten Bäumen sollen möglichst in Verbindung mit Sitzgelegenheiten aufgestellt werden (beispielsweise Rand des Pflanztopfs als Bank). Die Pflanztöpfe bestehen aus einfach verfügbaren oder wiederverwertbaren Materialien (Recycling, Förderung der Kreislaufwirtschaft). Die auf diese Weise gepflanzten Bäume adaptieren sich ans Stadtklima und können wachsen. In einem zweiten Schritt finden sie später in einem städtebaulichen Projekt ihren definitiven Platz und werden in die Erde eingepflanzt.
Was sind die Vorteile?
Die Methode wird in anderen Städten in der Schweiz bereits angewendet[1].
Sie braucht keine langwierigen Analysen und Studien zur Vorbereitung. Man rechnet mit ca. zwei Monaten von der Idee bis zur Realisierung.
Sie ist kostengünstig. Der Stückkostenpreis für Installationen für mind. 10 Bäume beträgt ca. CHF 1'600.-. Die Bäume können, da sie noch nicht so gross sind, günstiger eingekauft werden.
Die Problematik des Untergrunds, der in der Stadt häufig von Leitungen und Infrastruktur besetzt ist, fällt für die Bäume in Töpfen weg.
Bei der Planung und Umsetzung ist der Einbezug von Vereinen, sozialen Einrichtungen oder Schulen möglich.
Ungastliche und im Sommer von Hitze geplagte öffentliche Räume erfahren durch die temporäre Bepflanzung eine Aufwertung. "Frischeinseln" werden geschaffen, Begegnungsräume entstehen.
Der architektonische Wert von Bäumen in der Stadtplanung wird hervorgehoben.
Die Methode bietet die Möglichkeit, auf praktische Weise verschiedene Ansätze zur Gestaltung von anonymen städtischen Räumen zu erproben und deren Potenzial in Bezug auf Nutzung und Aufenthaltsqualität aufzuzeigen.
Das Postulat fügt sich gut ins Programm "Nature & Paysage" der Stadt ein. Eine Koordination mit den im Postulat Nr. 175[2] geforderten Massnahmen kann geprüft werden. Die Bäume wären auch geeignet für die Schaffung von Microfôrets, was bereits 2022 im Postulat Nr. 47[3] angeregt wurde.
Die Topfbäume schaffen einen Anreiz, ihre spätere Verwendung als in die Erde eingepflanzte, "permanente Bäume" für städtebauliche Projekte rechtzeitig zu planen. Die Massnahme "Grüne Rückeroberung" /"Reconquête verte"[4], von der Stadt als Instrument zur Identifizierung von Flächen mit Potenzial für die Anpflanzung von Bäumen und Grünflächen entwickelt, kann dabei behilflich sein, geeignete Standorte für die permanenten Pflanzungen zu finden.
Punktuell kann die Idee der Bäume in Pflanztöpfen bereits heute vor dem Equilibre und neuerdings auf dem SBB-Areal bei der Ancienne Gare erkannt werden. Wir denken, dass die dortigen Einrichtungen geschätzt werden und das Konzept auf weitere Orte der Stadt übertragen werden sollte. Das Endziel soll die Integration der Bäume als definitive Pflanzungen in städtebauliche Projekte sein.
[2] Postulat n° 175 (2021-2026) de Mmes et MM. Valentine Mauron (Vert·e·s), David Ruffieux (Vert·e·s), Chloé Zainal (Vert·e·s), Véronique Grady (PLR) et Marc Vonlanthen (PS) demandant d'étudier la possibilité de (faire) produire des arbres et arbustes d'essences indigènes adaptés à la station et aux changements climatiques (transmission à voter le 20 janvier 2025)
[3] Postulat n° 47 (2021-2026) de Mme Véronique Grady (PLR) demandant de créer des micro-forêts en ville de Fribourg (transmis le 5 avril 2022)