Die Stadt Freiburg präsentiert ihr Integrationsprogramm der Stadt Freiburg (PIF 2) für den Zeitraum 2024–2027. Es stützt sich auf das Kantonale Integrationsprogramm (KIP 2), das am Montag, 15. Januar, vorgestellt wurde. Der Bund und die Stadt Freiburg erneuern damit die Vereinbarung ihrer Zusammenarbeit hinsichtlich gemeinsamer Ziele im Bereich der Integration (s. Pressemitteilung vom 15. Dezember 2017).
Dieses zweite Integrationsprogramm ist in folgende vier grosse Bereiche unterteilt: Information, Abklärung der Bedürfnisse im Bereich Integration und Beratung; Frühe Kindheit; Zusammenleben und Partizipation; Umgang mit Vielfalt und Diskriminierungsschutz.
Zusammenleben und Partizipation
Um die Lebensqualität in Hinblick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Stadt Freiburg zu stärken, legt das neue Integrationsprogramm den Schwerpunkt auf die Partizipation und den Kontakt zwischen den Bewohner:innen in den verschiedenen Quartieren.
Nebst anderen Massnahmen wird die Stadt einmal jährlich einen Ausbildungslehrgang für Personen anbieten, die sich für die Lebensqualität in ihrem Quartier einsetzen möchten. Um den Zusammenhalt zwischen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund und unterschiedlichen Akteur:innen dieses Bereichs zu stärken (z. B. Vereinen im Bereich der Integration und Migration oder Gemeindestrukturen), wird sie zudem alle zwei Jahre das thematische Forum Migration und Integration durchführen.
Die Informationen für die Zuzüger:innen werden angepasst, um verständlicher und leichter zugänglicher zu sein.
Ausserdem wird die Stadt Freiburg die Arbeit von Vereinen im Bereich Integration und Migration sowie von Migrationsgemeinschaften stärken und sichtbar machen, indem sie auf ihrer Website ein Verzeichnis mit deren Kontaktdaten veröffentlicht.
Zum anderen werden Projektaufrufe während des Zeitraums 2024–2027 lanciert. Sie betreffen die Bereiche Gemeinsames Handeln, Frühförderung und Erstinformation.
Frühe Kindheit
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Massnahmen, mit denen die Integration von 0- bis 8-jährigen Kindern gefördert wird, denn je früher die Integration beginnt, desto positiver sind die Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. In diesem Alter haben Kinder eine grosses Lernvermögen und die Einbindung der Familien lässt sich durch die Themen Erziehung, Elternschaft oder Aktivitäten erzielen. Die Stadt Freiburg erarbeitet aktuell eine gesamtheitliche Strategie im Bereich frühe Kindheit, die die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Frühförderung von Migrantenkindern berücksichtigt. Der Erwerb sprachlicher und sozialpädagogischer Kompetenzen, die Förderung der Lesekompetenz, die aktive Vorbereitung auf den Schuleintritt künftiger 1H-Schüler:innen, aber auch die Elternunterstützung und die Vernetzung von Akteur:innen stellen wichtige Massnahmen dar. Die Stadt Freiburg wird weiterhin mit Vereinen zusammenarbeiten, deren Ziel es ist, die Erziehungskompetenz der Eltern zu stärken, und sie unterstützt diese finanziell.
Zusätzliche Mittel für die Integration und Vielfalt
Die Bevölkerung der Stadt Freiburg ist vielfältig: 36,7 % sind ausländischer Herkunft und es sind 138 verschiedene Nationalitäten vertreten.
Um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zwischen allen Einwohner:innen zu stärken, setzt sich der Gemeinderat für die Integration und Vielfalt ein. Dies ist eines der sechs Ziele seines Legislaturprogramms und er investiert zusätzliche Mittel, um es zu erreichen. Die Umsetzung des Integrationsprogramms wird eine Gesamtfinanzierung von 738 000 CHF für die nächsten vier Jahre erfordern. Der Kanton beteiligt sich mit 33 % daran. Um die Umsetzung dieser Massnahmen zu gewährleisten, wurde zudem die 50%-Stelle der Verantwortlichen für Integration und Migration langfristig gesichert.