Förderung des Langsamverkehrs im Pérolles

Der Pérolles-Boulevard erhält zwischen Bahnhof und Charmettes-Kreisel einen provisorischen Radstreifen. Der öffentliche Verkehr wird aufgrund der aktuellen Situation weniger genutzt, und die Herausforderung der Städte besteht darin, dafür zu sorgen, dass diese Umlagerung zu Gunsten des Langsamverkehrs erfolgt. Die Stadt Freiburg will jedenfalls handeln, um die Verkehrsbedingungen und die Sicherheit der Radfahrer zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Stadt über diese zweimonatige Testmassnahme hinaus das Velonetz kontinuierlich verbessern und vervollständigen.

Verschiedene kürzlich durchgeführte Studien haben gezeigt, dass die Krise im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie zu einem Rückgang der Nutzung des öffentlichen Verkehrs führen dürfte. Die Verwendung des Fahrrades in der Zeit der Ausgangsbeschränkungen hat demgegenüber stark zugenommen. Die Verschiebung erfolgt auch zu Gunsten des Autos, aber mit negativen Auswirkungen (Verschmutzung, Lärm, Überlastung des Strassennetzes). Die Busse befördern jedoch fast 20% der Personen, die auf dem Pérolles-Boulevard unterwegs sind, während dieselben Busse auf dieser Strecke bloss 2% der Fahrzeuge ausmachen.

Die Herausforderung der Städte besteht nun darin, dafür zu sorgen, dass diese Umlagerung in Richtung Langsamverkehr erfolgt. Deshalb wird die Stadt Freiburg auf dem Pérolles-Boulevard zwischen Bahnhof und Charmettes-Kreisel eine provisorische Markierung anbringen. Auf diesem Streckenabschnitt benutzen gegenwärtig die Fahrräder, die in Richtung Bahnhof unterwegs sind, die Busspur. Ideal ist diese Situation weder für die Velofahrer, bei denen sie für ein erhebliches Unsicherheitsgefühl sorgt, noch für die öffentlichen Verkehrsmittel, die im Bedarfsfall nicht zum Überholen ansetzen können. Noch unerfreulicher ist die Lage in Richtung Marly, denn die Radfahrer müssen die Fahrbahn des Pérolles-Boulevards auf 900 von 1000 Metern mit dem motorisierten Individualverkehr teilen.

Versuchsperiode

Bei der Anlegung des Radstreifens handelt um eine vorläufige Massnahme mit einer Erstlaufzeit von zwei Monaten. Nach dieser ersten Versuchsperiode wird die Situation beurteilt. Die Testphase könnte anschliessend um zusätzliche zehn Monate verlängert werden. Die Umsetzung dieser Massnahme zu Gunsten des Langsamverkehrs bringt es mit sich, dass der heute von rund sechzig Parkplätzen besetzte Raum auf der Ostseite der Verkehrsachse sowie rund zehn Veloparkplätze dafür verwendet werden. Die Güterumschlagplätze sind davon nicht betroffen. Auch wird auf öffentlichem Grund weiterhin eine grosse Anzahl von Parkplätzen sowohl für die Besucher wie für die Kundschaft der Ladengeschäfte zur Verfügung stehen. Die Stadt fordert die Automobilisten auf, die privaten Parkhäuser im Pérolles-Quartier zu benutzen. Die Installierung des Radstreifens erfolgt, sobald die Wetterbedingungen dies gestatten.

Der Gemeinderat ist überzeugt, dass diese Massnahme ein wichtiger Schritt zur Förderung des Langsamverkehrs in der Stadt Freiburg darstellt.