Wiedergeburt eines wichtigen Kulturgutes dank der Umgestaltung des Affry-Hofes in Uebewil

Bei der Renovierung des ehemaligen Waisenhauses in Uebewil ist ein wichtiger Schritt getan worden. Kürzlich wurde das Siegerprojekt eines Parallelstudienverfahrens für die Sanierung eines ehemaligen Bauernhofs und einer Scheune, die der Burgergemeinde der Stadt Freiburg gehören, bekanntgegeben.

Das ehemalige Waisenhaus der Burgergemeinde der Stadt Freiburg, bestehend aus einem ehemaligen Bauernhof und einer Scheune, befindet sich im Weiler Uebewil auf dem Gemeindegebiet von Düdingen. Nachdem der ehemalige Landwirt in den Ruhestand getreten war, ist der Hof seit Dezember 2018 stillgelegt.

In dem Bestreben, das Kulturerbe zu sanieren und den Charakter des Weilers neu zu beleben, hatte die Burgergemeinde 2018 Massnahmen zur Schaffung von Wohnraum in den unbewohnten Gebäuden eingeleitet. Im August 2019 gab der Kanton seine Einwilligung. Nach intensiven Gesprächen mit der Gemeinde Düdingen und dem Amt für Kulturgüter hat die Burgergemeinde schliesslich noch vor dem Sommer 2020 ein Parallelstudienverfahren lanciert, mit dem Ziel, ein optimales Projekt zu finden, das nicht nur von hoher Qualität, sondern auch tragfähig ist. Die grösste Herausforderung war, dass das Projekt einerseits in Bezug auf die Bebauungsdichte überzeugen und sich andererseits in das Gebäudeensemble des Weilers einfügen sollte.

Auf der Grundlage eines Pflichtenhefts mit mehreren Zielen, die von der Burgergemeinde definiert und von einer Jury aus hauptsächlich professionellen Architekten validiert wurde, reichten die vier teilnehmenden Freiburger Architekturbüros im vergangenen September ihre Projekte ein. Alle Umbauprojekte zielten darauf ab, die Schaffung von Wohnungen in der alten Scheune und dem ehemaligen Bauernhaus sowie die Erhaltung des Kulturgutes so gut wie möglich miteinander in Einklang zu bringen. Ende Oktober bestimmte die Jury das Siegerprojekt. Die Wahl fiel auf das Architekturbüro LVPH Architectes Sàrl, welches das landwirtschaftliche Kulturerbe mit möglichst wenig Mitteln aufwerten will. Das Projekt sieht vor, den verfügbaren Raum der bestehenden Gebäude mit einer begrenzten Anzahl mittelgrosser Wohnungen zu belegen, die über den Bauernhof und die ehemalige Scheune verteilt sind. Als Ausgleich zum Wohnraum schlägt das Projekt vor, die Wiesenflächen um die Gebäude zu vergrössern, um die aussergewöhnliche Landschaftsqualität des Ortes zu erhalten. Darüber hinaus werden die meisten der später errichteten oder in sehr schlechtem Zustand befindlichen Nebengebäude zu Begegnungsorten umgewandelt und in den bestehenden Strukturen im hinteren Teil des Hofes werden Werkstätten geschaffen.

Nächster Schritt

Ein Studienkredit von 430 800 Franken wird der Burgerversammlung bei ihrer nächsten Sitzung am 9. Dezember 2020 vorgelegt. Es dient der Fortsetzung der Vorstudien mit dem Siegerbüro bis zur öffentlichen Auflage des Projekts.

Weiteres Verfahren

Die Fortsetzung der Studien und die Legalisierungsphasen werden voraussichtlich mehrere Monate dauern. Die Realisierung könnte grundsätzlich im Laufe des Jahres 2022 starten, sofern die Burgerversammlung den Objektkredit bewilligt.

Burgergemeinde im Dienste der Gemeinschaft Die Burgergemeinde der Stadt Freiburg verwaltet verschiedene Institutionen. Alle Einnahmen aus den Gütern der Burgergemeinde sind für gemeinnützige Zwecke bestimmt, über die der Gemeinderat die Kontrolle hat. Die Erhaltung des Kulturerbes gehört zu ihren Prioritäten. Wir erinnern daran, dass die Burgerversammlungen allen Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Freiburg offen stehen.