Stadtgeschichte
Freiburg: eine Stadt als Begegnungsort der Kulturen
Freiburg wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts von einem deutschen Herzog gegründet, dessen Familie eng mit den Geschicken des Königreichs Burgund verbunden war. Die Stadt war ist daher seit jeher ein Begegnungsort zweier Kulturen.
Burgund und das Heilige Römische Reich um 1000 n. Chr.
Das zweite Burgunderreich wurde im Jahr 888 durch Rudolf I. gegründet und im Jahr 934 durch Rudolf II. vergrössert; es entstand aus der Vereinigung von Nieder- und Hochburgund diesseits und jenseits des Juras, wozu die heutige Westschweiz gehörte. Als Rudolf II. versuchte, sein Reich über die Aare hinaus nach Alemannien auszudehnen, stiess er jedoch auf den Widerstand des Herzogs von Schwaben.
Die Zähringer, Rivalen eines anderen bedeutenden Fürstengeschlechts, der Hohenstaufen, liessen sich auf ihren Besitztümern im Breisgau nieder, wo Berthold II. eine Ringburg (Zähringen) errichtete und das Kloster St. Peter im Schwarzwald gründete (1093). Dank seiner Frau Agnes, eine Nichte des Kaisers, konnte Berthold sein Einflussgebiet in Richtung Burgund ausdehnen, das im Jahr 1032 in das Heilige Römische Reich eingegliedert worden war.
Aber der Wettstreit mit den Hohenstaufen ging weiter und die Zähringer versuchten, ihre Stellung durch Stadtgründungen zu festigen. So kam es im Jahr 1120 zur Gründung von Freiburg im Breisgau durch Konrad von Zähringen, dem Sohn Bertholds II.
Einige Jahre später, im Jahr 1127, ernannte der Kaiser anstelle seines in Payerne ermordeten Neffen Konrad von Zähringen zum Rektor (Verwalter) von Burgund. Von da an vertraten die Zähringer die Interessen des Kaisers diesseits und jenseits des Juras und festigten ihre Position im Saane- und Aaretal.
1157: Gründung von Freiburg im Üchtland
Der Sohn Konrads, Berthold IV., erbte die Besitztümer seines Vaters sowie das Amt des Rektors von Burgund. Durch die Heirat Friedrich Barbarossas mit Beatrice von Burgund geriet er aber in eine heikle Lage: Er war nun gleichzeitig Vasall des Kaisers und Lehensherr der Kaiserin, was ihn dazu veranlasste, auf das transjuranische Burgund zu verzichten. Im Gegenzug verlieh ihm Barbarossa die Regalien (Hoheitsrechte) über die Bistümer Sitten, Lausanne und Genf.
Als Berthold IV. eine Reise in die Gegend unternahm, um seinen Besitz zu ordnen und seine Rechtsansprüche zu sichern, gründete er, geleitet von politischen, strategischen und wirtschaftlichen Überlegungen, auf einer die Saane überragenden Felsplatte eine neue, befestigte Stadt: Freiburg. Ihr Name leitet sich von "frei" und "Burg", d. h. befestigter Ort, ab. Der Name wie das Stadtrecht, das der Gründer Freiburg verlieh, verbinden die Stadt eng mit der Mutterstadt Freiburg im Breisgau. Seit den Forschungen von Pierre de Zurich steht 1157 als Gründungsjahr unseres Freiburg fest, das damit etwas älter ist als die 1191 gegründete Stadt Bern.
Die Bestimmung Freiburgs änderte sich nach dem Tod ihres Gründers (1186): Vom Stützpunkt innerhalb des zähringischen Machtgebietes wurde die Stadt nun zu dessen westlichem Vorposten an der Grenze zum Bischof von Lausanne und zu den Grafen von Savoyen. Nach dem Tod des letzten Zähringers Berthold V., des Gründers von Bern (1191), kam die Stadt im Jahr 1218 in den Besitz seiner Schwester Anna, der Gemahlin Ulrichs von Kyburg.
Die Grafen von Kyburg bestätigten die alten Freiheiten der Zähringer und verliehen Freiburg eine Gemeindeverfassung, die Handfeste (Sommer 1249). Diese wichtige Urkunde regelte die institutionelle, rechtliche und wirtschaftliche Organisation der Stadt. Im Jahr 1277 verkauften die damals mit Schulden belasteten Kyburger Freiburg an die Söhne Rudolfs I. von Habsburg, der vier Jahre zuvor zum deutschen König gewählt worden war.
1481: Beitritt Freiburgs zur Eidgenossenschaft
Während fast zwei Jahrhunderten stand Freiburg unter der Herrschaft der Habsburger (1277-1452). Diese Zeit war von manchen militärischen und politischen Ereignissen geprägt. Die Stadt an der Saane kam damals aber auch zu Reichtum. Die Bürgerschaft nahm ihr Schicksal selbst in die Hand: Die Stadt wuchs, die Handwerker organisierten sich in Zünften, Schule, Spital und Armenwesen entwickelten sich. Im Jahr 1283 begann man mit dem Neubau der Stadtkirche Sankt Nikolaus, an der bis zu ihrer Fertigstellung mehrere Jahrhunderte gearbeitet wurde. Der Stadterweiterung passte Freiburg auch sein politisches System an. So gaben sich die Bürger im Jahr 1404 mit dem Vennerbrief eine neue Verfassung.
In der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die Stadt von Kriegs- und Bürgerkriegswirren erschüttert. In einem Krieg gegen Bern und Savoyen erlitt sie grosse Verluste, in der Stadt selbst rangen Anhänger der habsburg-österreichischen und der savoyischen Partei um die Vorherrschaft. Schliesslich siegte die savoyische Partei, die Stadt stellte sich unter die Oberhoheit Savoyens (1452-1477) und erneuerte das im Jahr 1403 abgeschlossene Burgrecht mit Bern (seit 1353 im Bund der Eidgenossen). Als Herzog Karl der Kühne von Burgund durch seine Pfandpolitik in den Österreichischen Vorlanden (1469) in einen Interessenskonflikt mit Bern und den Eidgenossen geriet, wurde an der Seite Berns auch Freiburg in den Krieg mit Karl dem Kühnen und mit Savoyen hineingezogen.
Als Verbündete Berns nahmen die Freiburger an den militärischen Operationen der Burgunderkriege teil, insbesondere an der siegreichen Schlacht von Murten am 22. Juni 1476. Im darauffolgenden Jahr wurde die Stadt formell aus ihrer Abhängigkeit von Savoyen entlassen, erhielt 1478 die Reichsfreiheit und trat zusammen mit Solothurn am 22. Dezember 1481 als erster zweisprachiger Stand der Eidgenossenschaft bei. Zwar wurde das Deutsche 1483 offizielle Amtssprache und blieb es bis zum Sturz des Ancien Régime im Jahr 1798, dennoch bewahrten die Freiburger weiterhin ihre gewohnten Idiome, das Franko-Provenzalische und die alemannischen Dialekte.
Im Verlauf des 15. und 16. Jahrhunderts schuf sich Freiburg ein Territorium, das später nur noch geringfügig verändert wurde. Die Stadt nahm - an der Seite Berns - an der Eroberung der Waadt (1536) teil, zusammen mit Bern führte sie auch die Liquidation und Aufteilung der Grafschaft Greyerz durch (1554-1555) und erwarb sich auf diese Weise mehrere Vogteien und Herrschaften. In der Aussenpolitik nahm Freiburg unter dem Einfluss Frankreichs, seines wichtigsten Bündnispartners und Beschützers, eine vermittelnde Stellung ein. Am Ende der Mailänderkriege wurde übrigens 1516 der Ewige Friede zwischen Frankreich und den Eidgenössischen Orten in unserer Stadt geschlossen.
Durch die Sensenfabrikation, die Leder- und vor allem die Tuchherstellung sowie den Handel mit diesen Gütern erlebte Freiburg im 14./15. Jahrhundert eine grosse wirtschaftliche Blüte. Freiburger Kaufleute besuchten die grossen Märkte, besonders diejenigen von Genf und Zurzach, und frequentierten auch die Gotthardroute, die im frühen 13. Jahrhundert erschlossen worden war. Zu Beginn der Neuzeit erfuhr Freiburgs Wirtschaft einen Niedergang, wozu verschiedene Faktoren beitrugen: Qualitätsminderung in der Tuchproduktion, Kriege und Solddienste, Eröffnung neuer Handelswege und Märkte, der Einzug der Reformation in den benachbarten Gebieten usw.
Auf künstlerischem Gebiet kam es im 16. und 17. Jahrhundert zu einer glänzenden Entfaltung. Davon zeugen - unter anderen - die Werke der Bildhauer Hans Geiler und Hans Gieng (Renaissance-Brunnen), des Malers Hans Fries, welcher zahlreiche Altarbilder geschaffen hat, und nicht zu vergessen, die Werke aus dem Atelier der Gebrüder Reyff, die ebenfalls zum Bild Freiburgs als "Stadt der Künste" beitrugen. Freiburg verschloss sich der Reformation, obwohl es seit 1536 ganz von protestantischen Nachbaren umgeben war. Ab 1580 setzten sich die Jesuiten für die katholische Reform ein und gründeten das Kollegium Sankt Michael, dem Petrus Canisius während 17 Jahren als "spiritus rector" vorstand. Wenig später gesellten sich andere religiöse Gemeinschaften zur Gesellschaft Jesu und zu den Orden, die sich bereits im 13. Jahrhundert in unserer Stadt niedergelassen hatten. Zu dieser Zeit wurden in Freiburg auch die ersten Bücher gedruckt (1585).
Von den Patriziern zur modernen Stadt
Freiburg, zugleich "Stadt und Republik", wurde mit dem Anwachsen seines Territoriums zur souveränen Hauptstadt über die Landschaft. Nach und nach festigte die Obrigkeit ihre Macht auf Kosten der Bürgerversammlung und der Einwohnerschaft. Es herrschte eine legalisierte Oligarchie, eine Art "Kooptations-Aristodemokratie". Das Regiment der "Gnädigen Herren" - dazu gehörten etwa sechzig regimentsfähige Familien, die sich vom französischen Absolutismus inspirieren liessen - erlebte im 18. Jahrhundert seinen Höhepunkt. Die privilegierten Bürger nannten sich "Patrizier", hatten die wichtigsten Staatsämter inne und spielten sowohl auf politischer und wirtschaftlicher wie auch auf kultureller und sozialer Ebene eine führende Rolle. Natürlich stiess dieses System der Ungleichheit auf manche Kritik. Es kam zu Volksbewegungen, wie es sie damals in Europa und den amerikanischen Kolonien verschiedentlich gab. Die Unzufriedenheit führte namentlich im Jahr 1781 zum Aufstand unter der Führung von Pierre-Nicolas Chenaux gegen die Regierung.
Mit dem Einmarsch der französischen Revolutionstruppen in Freiburg am 2. März 1798 kam dann das Ende der patrizischen Regierung (Errichtung der "einen und unteilbaren" Helvetischen Republik). Als Napoleon Bonaparte im Jahr 1803 der Schweiz die Mediationsakte verordnete, wurden die endgültigen Grenzen unseres Kantons festgelegt und die rechtliche Trennung zwischen dem Staat und der Gemeinde Freiburg vollzogen (Urkunde der Aussteuerung für die Stadt Freiburg vom 8. Oktober 1803). Im Jahr 1814 gelangten die alten Herren Freiburgs für kurze Zeit nochmals an die Macht (Restaurationszeit), doch im Jahr 1831 nahm der Grosse Rat unter dem Druck der liberalen Eliten eine neue Verfassung an, «deren Grundsätze die Volkssouveränität anerkennen und den Sieg der modernen Freiheiten über das Ancien Régime bestätigen». Obwohl das Französische nun zur Regierungssprache wurde, mussten die amtlichen Verlautbarungen, «die für den ganzen Kanton Geltung besassen, auf Deutsch und Französisch verfasst und veröffentlicht werden».
Das 19. Jahrhundert kann für Freiburg, vielleicht mehr noch als für andere Kantone, als eine Zeit des Übergangs vom Ancien Régime zur modernen Schweiz bezeichnet werden (Auswanderungswelle nach Brasilien 1819, Sonderbundskrieg 1847, Bundesverfassung von 1848). Es war ein Jahrhundert der Öffnung und des "Aufholens". In seiner zweiten Hälfte leiteten verschiedene Errungenschaften eine erste Industrialisierung Freiburgs ein und führten zur Erweiterung der Stadt im Westen (die Quartiere Pérolles, Beauregard und Gambach): Einführung der Gasbeleuchtung (1861), Bau der Eisenbahnstrecke Bern-Freiburg-Lausanne (1856-1862), Gründung der Allgemeinen Wasser- und Forstgesellschaft und Bau des Stausees und der hydraulischen Fabrik in der Magerau (1869-1872), die im Jahr 1915 an die Freiburgischen Elektrizitätswerke (seit 2006 Groupe E SA) fielen, Gründung der Universität (1889) und der Freiburger Staatsbank (1892) - die heutige Freiburger Kantonalbank (1996) -, Eröffnung der ersten Tramlinie zwischen dem Burgquartier und dem Bahnhof (1897), die Niederlassung von Unternehmen, besonders im Nahrungsmittelsektor, usw.
Eine zweite Welle von tiefgreifenden und raschen Veränderungen erfasste nach 1950 das wirtschaftliche, soziale und kulturelle Umfeld in Stadt und Kanton. Sie beruhten auf dem Grundsatz der "konzentrierten Dezentralisation". Diese Umwälzungen kamen auch der Modernisierung der Bürgerrechte zugute. Die Freiburgerinnen erhielten im Jahr 1971 die vollständigen politischen Rechte, während in der Bundesverfassung die Gleichstellung von Mann und Frau erst 1981 verankert wurde. 10 Jahre später wurde das Stimmfähigkeitsalter auf 18 Jahre herabgesetzt. 1990 stimmte das Freiburger Volk der Gleichstellung der beiden Landessprachen Deutsch und Französisch als Amtssprachen auf der Grundlage des Territorialitätsprinzips zu.
Einem neuen Freiburg entgegen
Als würdige Erben der Zähringer schicken sich die Freiburgerinnen und Freiburger zu Beginn dieses 3. Jahrtausends an, eine gewaltige Herausforderung anzupacken: die Neugestaltung der Grundfesten eines Grossfreiburgs. Freiburg ist nämlich eine Stadt, die entschieden in die Zukunft blickt, sucht sie doch mit ihren zahlreichen städtebaulichen Projekten die Lebensqualität ihrer Bewohner ständig zu verbessern.
Den Bürgerinnen und Bürgern der Saanestadt fällt die Aufgabe zu, die Fortsetzung der jahrhundertelangen Geschichte Freiburgs zu gestalten und zu verwirklichen.
Zeittafel*
- 888: Gründung des Königreichs Burgund (Zerfall des karolingischen Reiches).
- 1032: Burgund wird Teil des Heiligen Römischen Reiches.
- 108 : Erste Gründung eines Zähringers (gleichnamige Burg).
- 1157: Gründung Freiburgs im Üechtland durch Herzog Berthold IV. von Zähringen.
- 1218: Die Stadt gelangt unter die Herrschaft der Grafen von Kyburg.
- 1249: Verleihung der Handfeste, (Stadtprivilegien) durch die Grafen von Kyburg.
- 1277: Verkauf der Stadt an die Habsburger.
- 1403: Burgrecht mit Bern (weitere Zähringerstadt, gegründet 1180).
- 1445: Volkszählung der Freiburger Bevölkerung: etwas mehr als 10’000 Einwohner (die Stadt mit den vier Quartieren Au, Neustadt, Burg und Spital: 5’800 Einwohner; die Landschaft: 4’600 Einwohner).
- 1452-1477: Freiburg unter der Oberherrschaft Savoyens.
- 1476: Schlacht bei Murten. Freiburg ersucht um Aufnahme in den Bund der VIII Alten Orte.
- 1478: Freiburg wird reichsfrei.
- 1481: Freiburg und Solothurn werden in die Eidgenossenschaft aufgenommen.
- 1516: Ewiger Friede von Freiburg zwischen den Eidgenossen und dem französischen König Franz I., Beginn einer schweizerischen Neutralitätspolitik.
- 1627: Entstehung einer privilegierten Bürgerschicht.
- 1781: Aufstand gegen das Patriziat unter Führung des Greyerzers Pierre-Nicolas Chenaux.
- 1798: Einmarsch der französischen Truppen in Freiburg und Untergang des Ancien Régime (Errichtung einer zentralisierten Demokratie).
- 1803: Mediationsakte Napoleon Bonapartes. Freiburg wird erster Hauptort der Schweiz, Louis d'Affry Landammann. Die Stadt Freiburg wird offiziell vom Kanton getrennt. Erneuerung des Bündnisses zwischen der Schweiz und Frankreich, der "zweite Frieden von Freiburg".
- 1814-1830: Wiederherstellung der patrizischen Herrschaft (Restauration).
- 1819: Auswanderung von Emigranten nach Brasilien und Gründung von Nova Friburgo.
- 1830-1831: Ende der patrizischen Vorherrschaft und Beginn der Regeneration, Freiburg wird eine repräsentative Demokratie.
- 1847: Sonderbundskrieg.
- 1848: Gründung des Schweizerischen Bundesstaates, Bundesverfassung.
- 1856-1862: Bau der Eisenbahnlinie Bern-Freiburg-Lausanne.
- 1871: Freiburg nimmt einen Teil der französischen Ostarmee auf (die sogenannten Bourbaki).
- 1872: Allgemeine Wasser- und Forstgesellschaft (ab 1805 Freiburgische Elektrizitätswerke, seit 2006 Groupe E SA).
- 1889: Gründung der Universität Freiburg.
- 1892: Gründung der Staatsbank, die heutige Freiburger Kantonalbank (1996).
- 1930: Erste Warenmesse im ehemaligen Kornhaus (Grenette).
- 1938-1941: Bau der Universitätsgebäude von Miséricorde.
- 1950: Beginn der Industrieförderung durch die Regierung.
- 1957: 800-Jahrfeier der Gründung Freiburgs.
- 1961: Erste Freiburger Messe auf der Schützenmatte.
- 1964: Die Maschine Heureka von Jean Tinguely beeindruckt die Besucher der Schweizerischen Landesausstellung in Lausanne.
- 1971: Einführung des Frauenstimmrechts. Eröffnung der ersten Teilstrecke der Autobahn Bern-Freiburg-Vevey (N12).
- 1981: 500 Jahre Beitritt Freiburgs in die Eidgenossenschaft. Gleichstellung von Mann und Frau in der Bundesverfassung.
- 1984: Erste Sendung von Radio Sarine, das vier Jahre später zu Radio Fribourg/Freiburg wird.
- 1990: Gleichstellung der beiden Landessprachen Deutsch und Französisch als Amtssprachen gemäss dem Territorialitätsprinzip in der Kantonsverfassung.
- 1980: 700-Jahrfeier der Schweizerischen Eidgenossenschaft.
- 1999: Neue Bundesverfassung. Herabsetzung des Stimmfähigkeitsalters auf 18 Jahre. Offizielle Eröffnung des Ausstellungszentrums Forum Fribourg SA.
- 2004: Neue Kantonsverfassung. Stimm- und Wahlrecht für Ausländerinnen und Ausländern auf Gemeindeebene.
- 2006: Das Stimmvolk bewilligt das Bauprojekt der Poyabrücke.
- 2007: 850-Jahrfeier der Gründung Freiburgs. Lancierung des Fusionsprojekts für Gross-Freiburg.
- 2008: Haitianischer Herkunft, wird Carl-Alex Ridoré zum Oberamtmann des Saanebezirks gewählt.
- 2009: Erste Direktsendung von La télé, dem neuen regionalen waadtländisch-freiburgischen Fernsehsender.
- 2010: Eröffnung der Sportanlage St. Leonhard. Alt-Bundesrat Joseph Deiss, gebürtiger Freiburger, wird zum Präsidenten der 65. Generalversammlung der Vereinten Nationen (New York) gewählt.
- 2011: Fertigstellung des Gastspielhauses Equilibre an der Schützenmatte.
* Einen umfassenden Überblick über die Ereignisse, die das Leben von Stadt und Kanton Freiburg geprägt haben, gewährt die Chronique fribourgeoise, die seit 1988 von der Société d’histoire du canton de Fribourg und der Bibliothèque cantonale et universitaire de Fribourg – Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg herausgegeben wird. Sie kann online unter der folgenden Adresse heruntergeladen werden.
Wappen - Statistiken - Ausgewählte Bibliografie und Links
Wappen der Stadt Freiburg
«Den Turm, seine Vormauer und den Ring findet man seit dem 13. Jahrhundert als Emblem auf den Siegeln der Stadt Freiburg. Ab dem 17. Jahrhundert wurde dieses Emblem oft im Geviert dargestellt zusammen mit den Freiburger Wappen (dem schwarz-weissen Schild, der zum Kantonswappen wurde); erst 1803 wurde es zum offiziellen Wappen der Stadt.»
[Hubert de Vevey].
Einige statistische Angaben
Vom 15. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts hatte die Stadt Freiburg etwa 5’000 bis 6'000 Einwohner. 1811 waren es 6'200 (Kanton: 74'200) und 1910 20’300 (Kanton: 139'700).
Heute (Angaben für die Wohnbevölkerung am 31. Dezember 2009 laut Verordnung des Staatsrats vom 31. August 2010) hat Freiburg auf einer Fläche von 928,01 Hektaren (mittlere Höhe ü. M.: 610 m; höchster Punkt: 702 m - Schönberg; tiefster Punkt: 525 m - Windig/Saane) 38'046 Einwohner (Kanton: 277'811), davon sind 21'274 französischer, 6'761 deutscher, 1'714 italienischer, 1'083 spanischer, 3'595 portugiesischer, 421 türkischer und 313 englischer Muttersprache, während 2'885 Personen andere europäische und aussereuropäische Sprachen sprechen.
Die Schulen können auf allen Stufen auf Deutsch oder Französisch besucht werden. Auch die Universität ist zweisprachig.
Ausgewählte Bibliografie und Links
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Castella, Gaston: Histoire du canton de Fribourg depuis les origines jusqu’en 1857. Freiburg 1922.
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Bertschy, Anton; Charrière, Michel: Freiburg, ein Kanton und seine Geschichte / Fribourg, un canton, une histoire. Freiburg 1991. Vgl. auch die Website , in: MEMO, voyagez à travers l’histoire («Canton de Fribourg», von Michel Charrière).
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Gasser, Bernard u. a.: «Ressources et pistes pédagogiques en histoire fribourgeoise».
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Python, Francis (Hg.): Fribourg, une ville aux XIXe et XXe siècles / Freiburg, eine Stadt im 19. und 20. Jahrhundert, Freiburg 2007. Sammelband, veröffentlicht von der Burgergemeinde der Stadt Freiburg.
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Ruffieux, Roland (Hg.): Encyclopédie du canton de Fribourg. 2 Bde. Freiburg 1977.
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Ruffieux, Roland (Hg.) u. a.: Geschichte des Kantons Freiburg / Histoire du Canton de Fribourg. 2 Bde. Freiburg 1981.
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Schöpfer, Hermann: Kleiner Kunstführer Stadt Freiburg; Petit guide de la ville de Fribourg [übers. von Fabienne Hoffmann]; Piccola Guida di Friburgo [übers. von Leonardo Broillet]; City of Fribourg. A Short Guide [übers. von Franz Zurbrügg], Freiburg/Fribourg 2007.
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Amt für Kulturgüter: Blätter VILLE DE FRIBOURG. Freiburg 2001ff.
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Strub, Marcel: Les monuments d’art et d’histoire du canton de Fribourg: la ville de Fribourg. 3 Bde. Basel 1956-1964.
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Versch. Autoren: Artikel «Fribourg (canton)» [S. 210-243] und «Fribourg commune» [S. 243-252], in: Dictionnaire Historique de la Suisse [= DHS]. Bd. 5, Hauterive (NE) 2006
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Versch. Autoren: Artikel «Freiburg (Gemeinde)» [S. 715-724] und «Freiburg (Kanton)» [S. 725-759], in: Historisches Lexikon der Schweiz [= HLS]. Bd. 4, Basel 2004
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Versch. Autoren: Voci «Friburgo (cantone)» [S. 159-192] und «Friburgo (comune)» [S. 192-202], in: Dizionario Storico della Svizzera [DSS]. Bd. 5, Locarno 2006
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Versch. Autoren: Artitgel «Friburg» [S. 381], in: Lexicon Istoric Retic [LIR]. Bd. 1, Chur 2010