Die Stadt Freiburg bleibt nicht von Belästigungen im öffentlichen Raum verschont. Ab heute wird eine breit angelegte Umfrage bei der Bevölkerung der Kantonshauptstadt durchgeführt. Ziel ist es, das Ausmass des Phänomens zu untersuchen, konkrete Massnahmen vorzuschlagen, um dieses möglichst einzudämmen und damit den öffentlichen Raum für alle angenehmer zu gestalten.
Belästigungen im öffentlichen Raum gehören heute in Freiburg wie auch anderswo leider zur Realität. Der Gemeinderat hat in Erfüllung eines im Generalrat eingereichten Postulats beschlossen, dieses vielschichtige Phänomen zu untersuchen, das weit über willkürliche Beleidigungen oder aufdringliche Blicke hinausgeht. Er hat daher den Sektor für den gesellschaftlichen Zusammenhalt beauftragt, seinen Umfang und seine Erscheinungsformen zu analysieren sowie diejenigen Orte und Zeitpunkte zu identifizieren, an denen Belästigungen im öffentlichen Raum in der Stadt Freiburg auftreten.
Diese Studie beginnt mit einer zweisprachigen, breit angelegten Umfrage, die ab heute in enger Zusammenarbeit mit der Hochschule für Soziale Arbeit (HETS-FR) und zahlreichen von dieser Problematik betroffenen Expertinnen und Experten (Vereine Mille sept sans, frauenraum, REPER, Sarigai, Bürgernahe Polizei usw.) durchgeführt wird. Die Online-Umfrage ist unter www.freiburg-und-du.ch oder www.freiburg-und-sie.ch abrufbar. Angesprochen sind sämtliche Personen ab 14 Jahren, die in der Stadt Freiburg wohnen oder sich häufig in der Stadt aufhalten.
Eine umfassende Kommunikationskampagne mit Plakaten in den Strassen, Bussen und im öffentlichen Raum der Gemeinde soll möglichst viele Personen - unabhängig davon, ob sie sich von der Problematik betroffen fühlen oder nicht - dazu verleiten, an der Umfrage teilzunehmen, um für die Situation möglichst aussagekräftige Resultate zu erhalten. Ausserdem soll aufgezeigt werden, welche individuellen Strategien die Nutzerinnen und Nutzer des öffentlichen Raums verwenden, um Belästigungen abzuwehren, zu vermindern oder zu vermeiden.
Bestandesaufnahme und Ausdehnung der Massnahmen
In einem zweiten Schritt werden die Ergebnisse der Umfrage in einem "World Café" mit möglichst vielen Akteuren mit Bezug zur Thematik diskutiert. Dieser Anlass bietet zudem die Gelegenheit, eine Bestandesaufnahme der Massnahmen vorzunehmen, die von Institutionen und Vereinen zur Bewältigung der Auswirkungen von Belästigungen im öffentlichen Raum bereits umgesetzt worden sind, sowie zusätzliche Lösungen vorzuschlagen. Basierend auf den Umfrageergebnissen sowie der Bestandesaufnahme und den Vorschlägen wird ein Bericht zuhanden des Gemeinderates erarbeitet. Dieser wird dann über konkrete Massnahmen entscheiden, um diese Aktionen zu unterstützen, zu übernehmen oder auszuweiten und damit massgeblich zur Eindämmung des Phänomens beizutragen. Voraussichtlich Mitte 2020 werden weitere mögliche Verbesserungsmassnahmen bekannt gegeben.
Weitere Informationen auf www.ville-fribourg.ch/de/zusammen-leben/belaestigung-im-oeffentlichen-raum