Die Strassenunterführung Saint-Barthélemy im Schönberg-Quartier wird zum Streetart-Raum. Die Mauern der Unterführung werden den Künstlern offiziell für Graffiti und Wandmalereien zur Verfügung gestellt. Am 28. und 29. September findet eine Jam statt: Die Bevölkerung kann sich unter Anleitung von Profis mit dieser Kunstform vertraut machen.
Die Mauern der Strassenunterführung Saint-Barthélemy (St. Bartholomäus) im Schönberg-Quartier werden seit vielen Jahren von Sprayern verschönert oder verunstaltet. Die Stadt Freiburg hat beschlossen, die für diesen Herbst vorgesehene Sanierung der Unterführung zu nutzen, um ein künstlerisches Gemeinschaftsprojekt zu lancieren, das rund um die Streetart eine partizipative Dynamik erzeugt. Die Unterführung soll künftig eine Fläche des Ausdrucks und der schöpferischen Gestaltung sein – und dies unter Respektierung der ethischen Werte –, was zu einer Aufwertung des Quartiers beitragen wird.
Dieser Schritt setzt Überlegungen fort, die seit mehreren Jahren im Gange sind. In ihrer Beantwortung eines 2015 eingereichten Postulats erläuterte die Stadt Freiburg ihr Begehren, dieser künstlerischen Disziplin Gestaltungsräume zur Verfügung zur stellen; zusammen mit den Hauptinteressierten, den Streetart-Künstlern, sollte eine Reflexion in Gang gebracht werden. Die Aktion ist ebenfalls Teil der Thematik Kunst im öffentlichen Raum sowie jener der regionalen Kulturpolitik KULTUR2030.
Indem eine Mauer ganz offiziell der Streetart zur Verfügung gestellt wird, können die Eigenheiten dieser Kunstform ins Licht gehoben werden: Sie verlässt die üblichen Darstellungsarten, geht auf die Leute zu, widerspiegelt die Gesellschaft, macht betroffen und integriert sich in die aktuelle Gesellschaft. Indem die Stadt die Unterführung Saint-Barthélemy dieser künstlerischen Ausdrucksform widmet, sorgt sie für deren Unterstützung und sucht gleichzeitig eine wirksame Lösung für das Problem der Tags und anderen Sachbeschädigungen.
Ein partizipatives Projekt, das den Bedürfnissen des Quartiers entspricht
Die Verschönerung dieser Unterführung entspricht auch einem Wunsch der Quartierbewohner. Sie konnte dank der Mitwirkung des Programms „Bildungslandschaft – Schönberg“ konkretisiert werden. Das Programm vereinigt zahlreiche Quartier-Akteure und zielt namentlich darauf ab, die Zusammenarbeit unter Letzteren sowie die Mitwirkung der Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien an den Tätigkeiten und am Sozialleben des Quartiers zu fördern. Das Jugendamt des Staates Freiburg beteiligt sich finanziell am Projekt.
Dieser neue Ort, welcher der Streetart gewidmet ist, wird am Samstag, 28. September, und Sonntag, 29. September 2019, eingeweiht. Und dies mit einer Jam. Rund 15 Streetart-Künstler, mehrheitlich Freiburger, werden live Wandmalereien und Graffiti schaffen. Die Bewohner des Quartiers sind eingeladen, ihre Umgebung zu gestalten, indem sie sich in Ateliers, angeleitet von den Künstlern, mit Praxis und Kultur der Streetart vertraut machen.