Die Stadt Freiburg schreibt für 2021 zwei Künstlerresidenzen aus, die eine in Buenos Aires und die andere in Paris. Bewerbungen müssen bis zum 22. Juni eingereicht werden und stehen Künstlerinnen und Künstler aller Kunstsparten offen. Sollte die Coronavirus-Pandemie Reisen ins Ausland ausschliessen, so werden die ausgewählten Bewerberinnen und Bewerber dennoch von ihren Stipendien profitieren können.
Die Pandemie schränkt heute unsere Mobilität ein. 2021 werden die Grenzen vielleicht wieder offen sein. Die Kunstschaffenden werden dann, so hoffen wir, wieder frei reisen können, um in einer anderen Umgebung arbeiten zu können. Die Stadt Freiburg ruft deshalb zu Bewerbungen für ihre zwei Künstlerresidenzen aus. Die Bewerbungsdossiers müssen bis zum 22. Juni 2020 eingereicht werden an culture [at] ville-fr [.] ch (culture[at]ville-fr[dot]ch).
Die zwei Künstlerresidenzen sind für Kunstschaffende gedacht, die entweder in der Stadt Freiburg wohnhaft sind oder aber enge Beziehungen zu ihr unterhalten. Eine Fachjury wird zwei Gewinner bezeichnen. Die Auswahlkriterien beruhen namentlich auf der Qualität des künstlerischen Projektes und dem Interesse der Künstlerin oder des Künstlers, sich für einen Aufenthalt nach Buenos Aires oder Paris zu begeben. Ebenfalls mit in Betracht gezogen wird die Bedeutung eines Auslandaufenthaltes im jetzigen Stadium der Karriere eines Kunstschaffenden sowie dessen künstlerischer Ansatz.
Residenz in Buenos Aires
Die Künstlerin oder der Künstler wird sich während 6 Monaten (vom 1. Januar bis 30. Juni 2021) im Quartier La Boca in Buenos Aires in Argentinien aufhalten können; das Quartier La Boca gilt als Brennpunkt künstlerischen Schaffens. 2019 weilte die Choreografin und Performancekünstlerin Mélanie Gobet in diesem Atelier, um am Konzept «traces» (Spuren) zu arbeiten und die Darbietung «Intestines» zu schaffen. Das Atelier in Buenos Aires wird im Rahmen der Städtekonferenz Kultur (SKK) angeboten, zu deren Mitgliedern auch die Stadt Freiburg gehört.
Residenz in Paris
Die Cité internationale des arts in Paris umfasst 300 Ateliers, 7 Ausstellungssäle, 5 Probenräume, einen Musiksaal sowie zahlreiche Gemeinschaftsateliers. Die Stadt Freiburg schreibt für 2021 eine Residenz von 12 Monaten (vom 1. September bis zum 31. August ) im Atelier Jean Tinguely aus. Seit 1985 haben sich über 36 Freiburger Kunstschaffende dort aufgehalten; 2019-2020 weilte der bildende Künstler Grégory Sugnaux in diesem Atelier, um sein Projekt, die Bilderreihe «Things that happend downstairs», zu entwickeln und auch neue Erfahrungen als Kurator zu sammeln.
Unterstützung wird beibehalten, auch ohne Mobilität
Ungewiss ist jedoch aufgrund der Coronavirus-Pandemie die Möglichkeit von Auslandaufenthalten im nächsten Jahr. Gleichzeitig verbieten die gesundheitlichen Schutzmassnahmen zahlreiche kulturelle Veranstaltungen, was die Künstlerinnen und Künstler hart trifft. In dieser schwierigen Zeit betrachtet es die Stadt Freiburg als wichtig, ihre Unterstützung für die Kunstschaffenden weiterzuführen oder sogar zu verstärken. Sollte die Pandemie Auslandaufenthalte verunmöglichen, wird die Stadt Freiburg die vorgesehenen Stipendien für jeden der Kunstschaffenden beibehalten und ihnen eine örtliche Residenz anbieten. Die Residenzen würden dann in Freiburg angesiedelt, die Suche nach Inspiration würde im vertrauten Umfeld erfolgen – in Erwartung der erneut möglichen Reise nach Buenos Aires oder Paris.