Freiburg – GenussStadt 2023: Schlussbilanz

Als Schweizer GenussStadt widmete Freiburg das ganze Jahr 2023 der Gastronomie und dem kulinarischen Erbe in allen seinen Formen. Es wurden 460 Veranstaltungen mit rund 45'000 Besucherinnen und Besuchern durchgeführt. Das mit 400'000 Franken budgetierte Projekt konnte mit schwarzen Zahlen abgeschlossen werden. Die Bilanz fällt umso erfreulicher aus, als sich mit der Aufnahme Freiburg in das Creative Cities Network der UNESCO neue Perspektiven eröffnen.

Mit einem Budget von 400'000 Franken – davon wurden 50'000 Franken von Fribourgissima, dem Verein zur Förderung des Images des Kantons Freiburg, beigesteuert – ist das Programm der GenussStadt 2023 seinen Erwartungen gerecht geworden. Zwischen März bis zum heutigen Tag wurden nicht weniger als 460 Veranstaltungen unter dem Label Freiburg – GenussStadt 2023 (dies bedeutet, dass die Charta der Fondation pour la Promotion du Goût eingehalten werden muss) durchgeführt.

Die verschiedenen Veranstaltungen wurden im Laufe des Jahres von insgesamt 45'000 Personen besucht. Es haben 321 Partner:innen, Organisator:innen und Co-Organisator:innen an diesem einzigartigen Projekt teilgenommen, das mit schwarzen Zahlen abgeschlossen werden konnte. Nach einer Berechnung, die auf dem Messinstrument von Freiburg Tourismus beruht, werden die finanziellen Auswirkungen auf 4,763 Millionen geschätzt, wovon 3,285 Millionen Franken auf die direkten und 1,478'250 Millionen Franken auf die indirekten Auswirkungen entfallen.

Erreichte Ziele
Seit der Ernennung Freiburgs zur GenussStadt 2023 wurden sämtliche Hebel in Bewegung gesetzt, um dieses ereignisreiche Jahr vorzubereiten. Dabei standen die folgenden Ziele im Vordergrund:

  • die Stadt Freiburg als Schaufenster für lokale und regionale Erzeugnisse fördern, indem ihre kulinarischen Spezialitäten und ihr gastronomisches Know-how in den Vordergrund gestellt werden;
  • die verschiedenen Akteurinnen und Akteure der Stadt dazu anregen, unter Einhaltung der Charta der Fondation pour la promotion du goût Veranstaltungen durchzuführen;
  • das Publikum über die lokale Produktion, den Konsum von lokalen Erzeugnissen sowie die Nachhaltigkeit informieren und sensibilisieren;
  • eine gesunde Ernährung bei ihrer Bevölkerung fördern, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen;
  • die Stadt als Akteurin für Innovation in der Lebensmittelbranche positionieren;
  • eine Annäherung zwischen Stadt und Land fördern;
  • die Vielfalt der Stadt mit der Zweisprachigkeit und den Menschen mit Migrationshintergrund fördern;
  • Veranstaltungen oder Projekte nachhaltig gestalten und weiterentwickeln.

Alle diese Ziele wurden erreicht. Eine der ersten Kollaborationen war VINEA on Tour, eine Promotionsveranstaltung für Schweizer Weine mit 37 Austellerinnen und Ausstellern, die zum ersten Mal in Freiburg stattfand. Es folgte das Internationale Filmfestival (FIFF) mit seiner Sektion Genrekino "Guten Appetit!" und dem Konzept "Film und Genuss" in Zusammenarbeit mit Freiburger Restaurants. Wenig später befasste sich die Nacht der Museen an ihren 17 Partnerorten mit dem Thema "Geschmack und Wissen". Die Messe Innofood & Co legte den Schwerpunkt auf die Innovation und ermöglichte es über 200 Fachleuten, darunter Expert:innen von Hochschulen, Start-ups und Vertreter:innen aus der Industrie, sich auszutauschen und ihre Visionen und Standpunkte u.a. zum Thema "Ernährung von morgen" zu teilen.

Die Aspekte öffentliche Gesundheit und nachhaltige Ernährung fanden in der Unterzeichnung des Mailänder Abkommens über städtische Ernährungspolitik ihren konkreten Niederschlag. Bei dieser Gelegenheit fand auch das erste Treffen des Netzwerks der Schweizer GenussStädte in Freiburg statt.

Der soziale Zusammenhalt wurde insbesondere mit Melting Popote aktiv gelebt und das gemeinsame Projekt der Stadt, frinat und Chez Paulette zog fast 400 Personen an. Während fünf Tagen kochten Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt unterschiedlichster Herkunft ihr Lieblingsgericht, das anschliessend in einem Pop-up-Restaurant im Schönbergquartiert serviert wurde. Aus diesem Projekt ist ein Rezeptbüchlein entstanden, das unter https://melting-popote.fvdg.ch zur Verfügung steht. 

Während der Genusswoche zog das Volksfest "Kilbi in der Stadt", das die Stadt in Partnerschaft mit Terroir Fribourg, dem Freiburgischen Bauernverband (FBV) und GastroFribourg organisierte, über 10'000 Personen an. Im Festzelt auf dem Georges-Python-Platz herrschte eine fröhliche und gesellige Stimmung und es wurden nicht weniger als 1600 Teller serviert. Am "Marché du terroir" mit seinen Erlebniswelten nahmen insgesamt 62 Ausstellende teil. Der Bauernhof in der Stadt zog zahlreiche Familien und Kinder an und die Themenateliers wurden von 300 Primarschülerinnen und -schülern der Stadt besucht. Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit GastroFribourg – Sektion Stadt und Terroir Fribourg wurden an diesem Wochenende in neun Partnerrestaurants Kilbi-Menüs serviert. Explora, das Festival für Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft der Universität Freiburg bildete mit seinen 110 Aktivitäten – u.a. 20 zum Thema Geschmack – und 3000 Besuchenden auf der Pérolles-Ebene den krönenden Abschluss der Genusswoche.

Erbe und Perspektiven
Der Stadt war es wichtig, einen Teil der im Rahmen von Freiburg – GenussStadt entwickelten Veranstaltungen weiterzuführen. Dies ist mit dem Konzept "Film und Genuss" des FIFF bereits erfolgreich gelungen: Das Festival wird seine Zusammenarbeit mit lokalen Restaurants fortsetzen. Die Ausgabe 2024 der Messe Innofood & Co ist ebenfalls bestätigt und Freiburg hat bereits seine Teilnahme am Treffen der GenussStädte im Jahr 2024 zugesichert.

Der Stadt war es insbesondere auch ein Anliegen, die Kreativität im Rahmen eines Wettbewerbs zu fördern, indem sie eine süsse Spezialität auszeichnete, die die Stadt Freiburg am besten verkörpert. Gewonnen hat den Wettbewerb die Bäckerei Saudan mit ihren "Petits Pavés", die in den kommenden zwei Jahren als offizielle süsse Spezialität der Stadt Freiburg fungieren werden.

Die Gemeinde wollte die Stadt bereits bei den Vorbereitungsarbeiten auf nationaler und sogar internationaler Ebene positionieren. Es wurde daher intensiv am Beitritt Freiburgs in das Creative Cities Network der UNESCO (UCCN) im Bereich der Gastronomie gearbeitet. Die Stadt Freiburg setzte auf die gastronomische Innovation an der Schnittstelle von Forschung, Bildung und Kultur und wurde am 31. Oktober 2023 ins UCCN aufgenommen. Damit ist Freiburg neben Montreux (im Musikbereich) eine der beiden ersten Schweizer Gemeinden, die diesem internationalen Netzwerk angehören, das mittlerweile 350 Städte auf der ganzen Welt umfasst.

Die Aufnahme ins UCCN ist das letzte Projekts dieses Genussmarathons 2023 und zugleich das erste einer Reihe von Folgeprojekten, die mittel- und langfristig positive Auswirkungen für die Stadt und ihre Region versprechen.

Video: Höhepunkte der Veranstaltung Freiburg – GenussStadt 2023