PFAS-Analysen bei der ehemaligen Deponie La Pila

Bei der ehemaligen Deponie La Pila wird eine Bestandsaufnahme von PFAS durchgeführt. Dadurch kann das Projekt für die Sanierung der Deponie optimiert werden. Bauherr ist nun das kantonale Tiefbauamt, das Erfahrung in der Verwaltung von Grossbaustellen hat.

2023 führte das Amt für Umwelt eine erste Kampagne zur Messung der PFAS-Konzentrationen im Grundwasser bei belasteten Standorten durch (PFAS: per- und polyfluorierte Alkylverbindungen; siehe unten). Dabei zeigte sich, dass PFAS im Grundwasser im Perimeter der ehemaligen Deponie La Pila vorhanden sind. Die gemessenen Konzentrationen liegen jedoch unter den Sanierungswerten.

Das Vorprojekt für die Sanierung der ehemaligen Deponie, das den Behörden 2023 auf der Grundlage der gewählten Variante unterbreitet wurde, berücksichtigt diesen neuen Befund noch nicht, weshalb demnächst zusätzliche Untersuchungen durchgeführt werden sollen, um die Art der Abfälle im oberen Bereich der Deponie genauer zu bestimmen. Das Programm sieht insbesondere Bohrungen und Analysen des extrahierten Materials vor. Bei diesen Analysen sollen die PFAS und andere kritische Substanzen wie Asbest, Pflanzenschutz- und Arzneimittelrückstände, radioaktive Materialien und Munition einbezogen werden. Dies wird es ermöglichen, bei der Ausarbeitung des
Sanierungsprojekts für den Standort die Entsorgungswege zu präzisieren.

Neue Bauherrschaft
2012 wurde eine Projektorganisation für die Sanierung der ehemaligen Deponie La Pila eingerichtet. Die Bauherrschaft wurde in diesem Rahmen einem Konsortium übertragen, das sich aus dem kantonalen Amt für Wald, Wild und Fischerei (heute: Amt für Wald und Natur) sowie der Stadt Freiburg zusammensetzte. Das Konsortium führte insbesondere die Untersuchungen durch, realisierte die vorbereitenden Massnahmen für die Sanierung und erarbeitete die optimale Sanierungsvariante.

Nach Gesprächen zwischen dem Staat und der Stadt Freiburg wurde beschlossen, das kantonale Tiefbauamt (TBA), das Erfahrung mit Grossbaustellen hat, mit der Weiterführung des Sanierungsprojekts zu beauftragen. Das TBA hat die Bauherrschaft am 1. Januar 2024
übernommen.

PFAS: Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen
PFAS ist die Abkürzung für per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (engl. per- and polyfluoroalkyl substances). Es handelt sich um eine Gruppe von mehreren tausend synthetischen Industriechemikalien. Etwa seit Beginn der 1970er-Jahre erfolgte ein umfangreicher Einsatz der Chemikalien im industriellen Massstab. Bei der Untersuchung, Beurteilung und Sanierung von PFAS-Standorten, wie auch beim Umgang mit PFAS-belasteten Abfällen aus Sanierungen gibt es zahlreiche offene Vollzugsfragen. Diese Fragen werden zurzeit unter der Federführung des Bundesamts für Umwelt bearbeitet.