Die Brandbekämpfung in der Stadt Freiburg wird von der freiwilligen Feuerwehr der Kompanie Freiburg sichergestellt, die dem Bataillon der Saane angehört.
Die Feuerwehr kommt auch bei Chemie- und Ölunfällen, bei Strassen- und Schienenunfällen, Überschwemmungen, Erdrutschen, umgefallenen Bäumen und zur Unterstützung der Rettungsmannschaften zur Einsatz. Sie kann mit Spezialdiensten beauftragt werden, wie der Bewachung und Überwachung öffentlicher Grossanlässe.
Die Kompanie rekrutiert jedes Jahr neue Freiwillige, die sich mit folgendem Formular anmelden können.
In jeder Krisensituation gilt es zuerst, einen kühlen Kopf zu bewahren. Sich die nötigen Sekunden nehmen, um sich zu beruhigen, seine Atmung zu beherrschen und sich Klarheit zu verschaffen. Anschliessend um Hilfe rufen. Was die Feuerwehr betrifft, so ist zwischen verschiedenen Arten von Ereignissen zu unterscheiden, bei denen die Alarmierung über die Nummer 118 unerlässlich ist:
Feuer | 118
Welches immer auch die Grösse und die Art des Brandes ist: Es ist stets nötig, die Nummer 118 anzurufen, um die Feuerwehr zu alarmieren. Selbst wenn es sich bloss um einen Kaminbrand, einen Buschbrand, einen Autobrand oder einen Brandbeginn handelt. Ist der Brand beim Eintreffen der Feuerwehr unter Kontrolle – umso besser! Im gegenteiligen Fall wird man die Minuten bitter bereuen, in denen man sich selbst vergeblich abgemüht hat, bevor man den Alarm ausgelöst hat...
Die Einsatz- und Alarmzentrale (EAZ) der Kantonspolizei – welche die Nummer 118 bedient – will dann wissen, wer von wo anruft, wo es brennt und was brennt. Sie ergreift dann je nach Wichtigkeit des Ereignisses alle notwendigen Massnahmen.
Ölleck | 118
Ein Ölaustritt ist ein potentiell schwerwiegender Vorfall für die Umwelt, der ein rasches Eingreifen der Feuerwehr nötig macht. Diese muss alles unternehmen, um das Ölleck zu verschliessen und das schädliche Produkt zu bergen, bevor dieses das Grundwasser oder die Wasserläufe verschmutzt. Das erhöhte Explosions- oder Entzündungsrisiko bestimmter Stoffe rechtfertigt auch dringende Präventions- und Schutzmassnahmen. Die Alarmierung via 118 ist deshalb in allen diesen Fällen unabdingbar.
Dasselbe gilt für Öl- oder Heizölflecken auf der Fahrbahn. Dabei sind allerdings eher Gründe der Verkehrssicherheit als Umweltgründe ausschlaggebend: Solche Flecken machen den Fahrbahnbelag extrem rutschig und stellen insbesondere für Zweiräder eine sehr grosse Gefahr dar. Wird die Feuerwehr alarmiert, streut diese ein absorbierendes Produkt, welches auch die Asphaltoberfläche vom glitschigen Öl befreit.
Geborstene Wasserleitung | 118
Die Dringlichkeit einer solchen Intervention liegt darin, das nächstgelegene Ventil im Gebäude oder im unterirdischen Netz zu schliessen. Auch in diesem Fall empfiehlt es sich, die Nummer 118 anzurufen, die sehr schnell den Bereitschaftsdienst der SINEF AG, des Wasser- und Gasnetzes (Hotline 0800 0 74633), und bei Bedarf auch jenen der Feuerwehr erreichen kann. Sobald die Wasserversorgung unterbrochen ist, kann die Feuerwehr sich um die Überschwemmung kümmern, und die Firma SINEF kann die erforderliche Reparatur am öffentlichen Netz an die Hand nehmen.
Gasleck | 118
Ein Gasleck stellt eine reelle Explosions- und anschliessende Brandgefahr dar. Wer ausser- oder innerhalb eines Gebäudes den charakteristischen Gasgeruch wahrnimmt oder einen solchen vermutet, muss dringend die Feuerwehr und die SINEF AG über die Nummer 118 alarmieren und anschliessend die Örtlichkeiten verlassen, ohne Funken (Strom, Motor usw.) zu erzeugen oder eine Zigarette anzuzünden...
Die Aufgabe der Feuerwehr wird darin bestehen, die entsprechenden Notfall- und Sicherheitsmassnahmen zu ergreifen: Evakuierung, Sicherheitsperimeter, eventuelles Schliessen von Ventilen, Belüftung, Brandschutz usw. Handelt es sich um Erdgas, ist es Aufgabe der SINEF AG (Hotline 0800 0 74633), die Ventile zu schliessen, die notwendigen Reparaturen durchzuführen und anschliessend die Versorgung wieder herzustellen.
Das Erdgas ist leichter als Luft und kann durch eine gute Belüftung der Räumlichkeiten abgeführt werden.
Flaschengase hingegen – Propan, Butane – sind schwerer als Luft und sammeln sich im Fall eines Lecks auf gefährliche Weise im Untergeschoss an. Aus diesem Grund ist es streng verboten, Flaschengase innerhalb von Gebäuden zu lagern!
Chemieunfall | 118
Mit dem modernen Leben sind neue Risiken aufgetreten, die mit den zahlreichen chemischen oder radioaktiven Produkten zusammenhängen, mit denen wir oft ahnungslos in Kontakt kommen. Zusätzlich zu ihren spezifischen Gefahren können selbst kleine Mengen dieser Produkte in Verbindung mit Wasser, Luft, Feuer oder anderen Stoffen sehr schädliche Auswirkungen haben. Ein Fehler in der Handhabung oder ein Transportunfall kann daher katastrophale Auswirkungen sowohl für die betroffenen Personen als auch für die Umwelt haben. Über die Nummer 118 wird direkt die Stützpunktfeuerwehr Freiburg alarmiert. Dessen Personal ist speziell für diese Art von heiklen Schadenfällen geschult und ausgerüstet.
Liftpanne | 118
Die Dringlichkeit der Behebung einer Liftpanne wird von den darin eingeschlossenen Personen gewiss nie bestritten ... Prinzipiell hat zwar jeder Aufzugsinstallateur seinen eigenen Pannendienst. Es kann jedoch geschehen, dass er über eine zu lange Interventionsfrist verfügt. Falls nötig: Die Feuerwehr ist ebenfalls für diese Art von Rettung ausgebildet und organisiert.
Überschwemmungen | 118
Bei schweren Unwettern kommt es im Allgemeinen zu mehrfachen und gleichzeitigen Überschwemmungen. Die Feuerwehr muss deshalb ihre Interventionsprioritäten gemäss den Risiken und den Handlungsmöglichkeiten festlegen. Oft kann nur wenig getan werden, bevor sich die Naturelemente beruhigen. In diesen Fällen wird die Einsatz- und Alarmzentrale in der Regel von allen Seiten stark beansprucht.
Wird eine Überschwemmung durch ein verstopftes Kanalisationsrohr verursacht, beschränkt sich die Aufgabe der Feuerwehr darauf, das Wasser aus dem Rohr nach draussen abzuleiten, da das Freimachen der Kanalisation im Grundsatz Sache einer spezialisierten Firma ist.
Wespennester / Hornissennester und Bienenschwärme
Es handelt sich bei Wespen- und Hornissennestern sowie bei Bienenschwärmen um saisonale und natürliche Erscheinungen, die indessen lästig sind, wenn sie in einem bewohnten Gebäude oder in dessen Nähe auftreten.
Diese Nester werden abends entfernt, wenn die meisten Insekten zurückgekehrt sind, und anschliessend vernichtet. Es kann sehr gefährlich sein, sich tagsüber an ein Wespennest heranzumachen, da die Wespen sehr zahlreich sind und über eine natürliche Aggressivität verfügen.
Um die Wespen- und Hornissennester zu entfernen, können spezialisierte Firmen kontaktiert werden. Die Feuerwehr greift bei einer derartigen Situation nicht ein.
Mit welchen Kosten ist ein Anruf bei der Feuerwehr verbunden?
Der Anruf kostet nichts, wenn Naturelemente im Spiel sind. Wenn es um den Kampf gegen das zerstörerische Feuer geht, um den Wind, der wegreisst, und um das Wasser, das eindringt, dann kommen für diese Einsätze grundsätzlich die Gemeinden auf.
Bei einer Überschwemmung infolge Bruch eines privaten Rohrs oder infolge Rückstau einer verstopften Kanalisation wird der Feuerwehr-Einsatz jedoch dem Eigentümer verrechnet. Dieser kann die Rechnung an seine Wasserschaden-Versicherung weiterleiten.
Alle Einsätze hinsichtlich Ölverschmutzungen, chemischen und radioaktiven Produkten, Verkehrsunfällen und anderen Ereignissen, für die ein Dritter verantwortlich ist, werden diesem in Rechnung gestellt. Und zwar gemäss dem vom Gemeinderat beschlossenen Tarif für die Verrechnung von Einsätzen.
Organisation
Seit dem 1.Januar 2023 gehört die Kompanie Freiburg in Anwendung des kantonalen Gesetzes zum Bataillon der Saane. Der Gemeindeverband Gesundheitsnetz Saane ist für die Verwaltung und Organisation der Brandbekämpfung zuständig.
Das Bataillon umfasst 8Feuerwehrkompanien (oder Ausgangsbasen), was einem Bestand von etwas mehr als 700Milizfeuerwehrmännern und -frauen entspricht, die Teil des Feuerwehrkorps ihrer Gemeinde sind.
Einsatz-Sektion Die Einsatz-Sektion beseht aus 6 Einsatzzügen mit jeweils 14 bis 16 Mitgliedern. Jeder Einsatzzug ist in drei Einsatzgruppen aufgeteilt:
> Die Einsatzgruppen A und B sind 24 Stunden am Tag verfügbar, und dies jeweils für eine Woche alle 6 Wochen von Donnerstag 18 Uhr bis zum folgenden Donnerstag 18 Uhr;
> Die Einsatzgruppe C ist nachts (18-6 Uhr) und am Wochenende (von Freitag 18 Uhr bis Montag 6 Uhr) verfügbar.
Jeder Einsatzzug leistet eine Woche alle 6 Wochen einen Pikettdienst. Die Feuerwehrleute in den Einsatzgruppen A und B müssen in der Lage sein, während dieses Pikettdienstes tagsüber einzugreifen. Deshalb benötigen sie die formelle Zustimmung ihres Arbeitgebers, der sie bei Bedarf freistellen muss. Diese Feuerwehrleute intervenieren nämlich direkt bei jedem Anruf auf die Nummer 118, der bei der Einsatz- und Alarmzentrale (EAZ) der Kantonspolizei eintrifft.
Logistik-SektionDiese Sektion umfasst die Gruppe Polizei, die den Verkehr regelt und am Schadenort die Ordnung und die Überwachung sicherstellt. Die Gruppe Massnahmen analysiert die Produkt nuklearen, radiologischen, biologischen und chemischen Tys (NRBC), mit denen die Feuerwehrleute oder die Bevölkerung konfrontiert sein können.
Geschichte
Das Feuer hat die Menschen zu allen Zeiten beschäftigt. Und dies nicht nur, weil es ein Mittel zur Beleuchtung, zum Kochen der Speisen und zum Schutz vor wilden Tieren war, sondern auch weil es in den Dörfern und in den organisierten Städten eine Brandgefahr darstellte.
Erste Massnahmen gegen das Feuer
In Freiburg sind Vorsichtsmassnahmen gegen das Feuer im 14. Jahrhundert bezeugt. Ein Erlass aus dem Jahr 1365 schrieb vor, dass jedes Jahr ein Teil der Häuser in den Quartieren Au, Burg und Spitäler mit Brandschutzmauer auszurüsten sei. Eine Verordnung vom 16. August 1392, überschrieben mit Contre le péril du feu (Gegen die Feuergefahr) legte fest, dass die Bannerherren, die mit der Überwachung der Quartiere und mit feuerpolizeilichen Aufgaben betraut waren, unter anderem die Herbergen zu besuchen und dort dafür zu sorgen hatten, dass alles entfernt wurde, was eine Brandgefahr darstellte. Nach und nach wurde in der Unterstadt das Holz durch Stein ersetzt.
Im Jahr 1411 ergriff man weitere Massnahmen. So waren Eimer vor jeder Herberge und auf deren Terrasse oder Dach aufgestellt; die Strassen wurden zwei Mal pro Woche überprüft. Hohe Geldbussen und sogar die Verbannung waren gegenüber denjenigen vorgesehen, welche die Vorschriften missachteten. Um die Brandgefahren zu vermindern, beschlossen die Räte im Jahr 1413, allen jenen eine Unterstützung von Form von Ziegeln zu gewähren, die ihre Dächer mit diesem Material deckten. Diese Massnahme wurde von 1428 bis 1438 zu allgemeiner Gültigkeit erhoben. Im Jahr 1435 erinnerte eine Verordnung detaillierter an die Vorschriften von 1411; wer sich nicht daran hielt, musste mit einer Geldbusse rechnen.
Im Jahr 1542 wurden erstmals Ausgaben berücksichtigt für Reiter, die bei einem Brandfall aufs Land geschickt wurden.
Im 17. und 18. Jahrhundert richtete die Freiburger Regierung häufig Anweisungen an die Gemeinden und Vogteien, die Häuser, Schornsteine, Öfen usw. regelmässig zu überprüfen. Im Jahr 1735 wurde den Bäckern der Stadt befohlen, ihre Feuer für die Brotöfen mit einer Laterne anzuzünden; auch wurden in jedem Quartier Brandwächter bezeichnet. Von 1790 bis 1860 wurden von den Räten und der Verwaltung der Stadt Freiburg verschiedene polizeiliche Verordnungen erlassen. Damals gab es in jedem Stadtquartier (Burg, Au, Platz, Neustadt sowie ab 1905 Beauregard-Pérolles) Depots oder Schuppen mit Feuerlöschpumpen..
Erste Feuerwehr
Am 24. März 1866 wurde das erste Feuerwehrkorps der Stadt Freiburg offiziell konstituiert. Die einleitende Botschaft des Gemeinderates an den damaligen Generalrat stellte fest: «Die Voraussetzungen für eine gute Organisation eines Dienstes, der von so grossem Nutzen für die Menschen und die Güter ist, können nur dann erreicht und sichergestellt werden, wenn die zu diesem Dienst einberufenen Männer einer militärischen Disziplin unterworfen sind und im Voraus durch eine Anleitung mit der Handhabung der Geräte und Ausrüstungen, die ihnen anvertraut sind, bekannt gemacht werden.»
1868 äusserte sich der Gemeinderat besorgt über die Häufigkeit der Brände sowie über die Unordnung und die Unfälle, die manchmal von jenen verursacht wurden, die den Opfern der Brände zu Hilfe geeilt waren. Am 16. Januar beschliesst der Gemeinderat, ein Sicherheitskorps zu bilden; diese Truppe aus 50 Mann muss auf dem Brandplatz für Ordnung sorgen, die Wasserversorgungsketten organisieren und die geretteten Gegenstände bewachen. Am 20. Januar ruft der Feuerwehrkommandant jene Bürger, die Freunde der Ordnung und des Gemeinwohls sind, dazu auf, sich freiwillig für den Einsatz in dieser Truppe zu melden; sie werden, so hiess es in der Presseanzeige, weder Uniform noch Sold erhalten, aber im Schadenfall grosse Dienste leisten.
1873 wird das Wasserreservoir des Guintzet gebaut und ein Netz von Hydranten eingerichtet.
Im Jahr 1882 wurde die Feuerwehr in 6 Kompanien aufgeteilt und erhielt zu diesem Zeitpunkt ihre heutige Bezeichnung als Bataillon des sapeurs-pompiers de la Ville de Fribourg (Feuerwehrbataillon der Stadt Freiburg). Diese neue Organisation blieb bis 1918 in Kraft.
Eintritt in das 20. Jahrhundert – mechanisch und automobil
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte die Einführung mechanischer Leitern und erster Löschfahrzeuge tiefgreifende Veränderungen in der Struktur und der Ausbildung des Bataillons zur Folge. Im Jahr 1900 wird eine mechanische Leiter der Marke Magirus für 1966,50 Franken gekauft. 1920 wird eine Motorpumpe für den Landeinsatz zum Preis von 30'000 Franken erworben.
Um dem Reglement vom 14. Februar 1901 des Schweizerischen Fachverbandes für Elektrotechnik und des Schweizerischen Feuerwehrverbandes zu genügen, macht Feuerwehrkommandant Meyer Vorschläge zur Bildung eines technischen Zuges. Diese zunächst eigenständige Einheit wird ab 1907 zu einer Unterabteilung des Feuerwehrkorps.
Am 13. März 1913 wird die Feuerwehr der Stadt Freiburg (Société des sapeurs-pompiers de la Ville de Fribourg) gegründet. Im Laufe des Jahres 1923 werden Telefonalarmanlagen gruppenweise in Betrieb genommen.
Die erste Einsatzzentrale
1933 wird die Einsatzzentrale (Poste de premier secours - PPS) geschaffen. Diese neue Untergliederung würde künftig die Rolle des Ersteinsatzes für alle Brände in und ausserhalb der Stadt übernehmen und dadurch die Züge der Quartierkompanien ersetzen. Die Einsatzzentrale befand sich im Burg-Quartier beim Liebfrauenplatz, am Standort des heutigen Gutenberg-Museums. Sie war neben dem Depot Nr. 5 der Feuerwehr (heute Espace Tinguely – Niki de Saint-Phalle) situiert.
Die Einsatzzentrale des Burg-Quartiers wurde 1948 mit der Anschaffung eines Saurer-Lastwagens modernisiert und blieb bis 1981 Hauptsitz der Freiburger Feuerwehr.
Stützpunktfeuerwehr
1967 wurde das Freiburger Bataillon zusammen mit den Feuerwehrkorps von Bulle, Murten, Estavayer-le-Lac, Romont et Châtel-St-Denis, zu einer Stützpunktfeuerwehr.
Dies erfolgte, nachdem die Kantonale Gebäudeversicherung (KGV) die Feuerwehr mit schwerem Gerät, insbesondere mit einem Tanklöschfahrzeug, ausgerüstet worden war. Der Gedanke hinter der Stützpunktfeuerwehr bestand ab Mitte der 60er-Jahre darin, auf regionaler Ebene über schweres Gerät zu verfügen, um bei grossen Schadenfällen, welche die Handlungsmöglichkeiten und die Mittel eines lokalen Feuerwehrkorps übersteigen, sofort eingreifen zu können.
Derzeit verfügt der Kanton Freiburg über sieben Stützpunktfeuerwehren. Sie befinden sich in Freiburg, Düdingen, Bulle, Murten, Romont, Estavayer-le-Lac und Châtel-St-Denis.
Die Stützpunktfeuerwehren sind für die eigenständige Gefahrenabwehr auf ihrem Gemeindegebiet zuständig und verstärken darüberhinaus die kommunalen Feuerwehrkorps bei Bränden im Bezirk, dem sie angeschlossen sind.
Die Stützpunktfeuerwehren intervenieren auch bei Strassenrettungseinsätzen mit Personenbergung und Beseitigung von Öllecks, insbesondere auf Autobahnen.
Drei Stützpunktfeuerwehren sind auf die chemische Abwehr spezialisiert (Freiburg, Bulle, Murten). Die Stützpunktfeuerwehr Freiburger nimmt auch den Strahlenschutz wahr.
Einweihung der Kaserne an der Aurore-Strasse
1977 heisst der Generalrat der Stadt Freiburg einen Objektkredit für den Bau eines neuen Feuerwehr-Gebäudes im Jura-Quartier gut. Entworfen wurde das Projekt durch den Architekten Roger Schwab. Die Bauarbeiten dauerten 17 Monate.
Die Feuerwehr zieht mit Pauken und Trompeten in ihre neuen Räumlichkeiten an der Aurore-Strasse ein. Am 26. September 1981 wurde erstmals eine speziell für die Bedürfnisse der Feuerwehr eingerichtete Kaserne eingeweiht.
1998 wurden die Quartierkompanien aufgelöst, welche die Einsatzzentrale unterstützten und bei schweren Schadenfällen in der Stadt Freiburg beigezogen werden konnten. Ihre Bestände wurden in den Zug «Unterstützung» umgeteilt. 2017 wurden die Bereiche Einsatzzentrale und Unterstützung zusammengelegt, um die aktuelle Einsatz-Sektion zu schaffen.
Am 6. November 2017 wurde an der Aurore-Strasse eine neue Halle eingeweiht: Dieses funktionale Raumvolumen ermöglicht schnellere Einsätze der Feuerlöschfahrzeuge und eine bessere Lagerung der Ausrüstungen, die für den ordnungsgemässen Betrieb der Kaserne nötig sind. Die Kaserne war nicht mehr gänzlich den Anforderungen der Feuerwehr angepasst. Aufgrund der erhöhten Anzahl der Einsatzfahrzeuge musste ein Teil derselben hintereinander abgestellt werden. Das hatte manchmal zur Folge, dass ein Fahrzeug manövriert oder verschoben werden musste, damit das dahinter befindliche die Kaserne verlassen konnte. Es wurde deshalb beschlossen, eine Halle als Anbau zum jetzigen Feuerwehr-Gebäude zu erstellen.
In einer zweiten Etappe wird diese Feuerwehr-Halle um sechs Stockwerke erhöht. Ziel ist es, ein Verwaltungsgebäude – BATPOL – zu schaffen, in welchem die Gemeinde-Dienststellen der Ortspolizei, der Mobilität und der Informatikuntergebracht werden. Ferner werden zwei Bürostockwerke zur Miete angeboten. Auf diese Weise wird es möglich sein, den Raumbedarf zu decken und alle Sektoren derselben Direktion an einem Standort zusammenzuführen.
Die interkommunale Zusammenarbeit
Die Feuerwehr folgt den sozialen, demographischen, städtebaulichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in den Gemeinden und im Kanton Freiburg. Deshalb haben sich die interkommunalen Vereinbarungen im Bereich des Feuerschutzes auf natürliche Weise entwickelt.
So wurde mit der Vereinbarung vom 18. Dezember 1996 über die interkommunale Zusammenarbeit im Brandschutz (PDF) eine interkommunale Konferenz der Feuerwehren im Raum Gross-Freiburg geschaffen. Diese Vereinbarung kann die Mitglieder der interkommunalen Konferenz veranlassen, in einer Gemeinde des Raums Gross-Freiburg zu intervenieren und dies auf der Grundlage einer unentgeltlichen und gegenseitigen Hilfe zwischen den Gemeinden Autafond, Belfaux, Chésopelloz, La Corbaz, Corminboeuf, Freiburg, Givisiez, Granges-Paccot, Lossy-Formangueires, Marly, Pierrafortscha, Villars-sur-Glâne und Villarsel-sur-Marly.
Am 7. Mai 2010 schlossen sich die Gemeinden von Grolley und Ponthaux der Vereinbarung an.
Am 4. Dezember 2017 wurde das Feuerwehrkorps von Givisiez durch das Feuerwehrbataillon Freiburg übernommen.
Am 20. Dezember 2018 sind auch die Gemeinden Avry, Matran und Neyruz der interkommunalen Vereinbarung von 1996 beigetreten.
Am 1. Januar 2020 wird das Feuerwehrkorps Marly zu einer Kompanie, die dem Freiburger Bataillon angeschlossen ist.
Schlussfolgerung
Dieser kurze Ausflug in die Vergangenheit erlaubt es,den Weg besser einzuschätzen, den die Feuerwehr in der Stadt Freiburg bisher zurückgelegt hat. Gleichzeitig wird dadurch auch der Geist der Hingabe gewürdigt, welche die Feuerwehrleute bereits in früheren Jahrhunderten beseelt hat. Dieser Geist überdauert alle Veränderungen. Die Organisation, die Ausrüstung, die Fahrzeuge und das Material der Feuerwehr wurden ständig den Bedürfnissen der Gegenwart und den neuen Risiken angepasst, welche unsere Konsumgesellschaft mit sich bringt.
Eine Handvoll Enthusiasten lässt die Geschichte der Freiburger Feuerwehr fortbestehen, indem sie Le Galetas betreibt – eine ehemalige Löschpumpen-Garage, in der Material ausgestellt, das von den Freiburger Feuerwehren im Lauf ihrer Geschichte verwendet worden ist.