Die Stimmungen und die Qualität der Beleuchtung in der gesamten Stadt zusammenhängend gestalten, die Biodiversität und den Nachthimmel respektieren und eine Freiburger Nachtlandschaft zu schaffen: So lauten die Ziele der Lichtstrategie – einer Studie über die öffentliche Beleuchtung, welche die Stadt 2020 lanciert hat. Zu diesem Zweck hat sie mit auf Lichtplanung und Stadtökologie spezialisierten Büros zusammengearbeitet. Nach einer Bestandesaufnahme schlägt diese Studie Beleuchtungstechniken vor, die an die verschiedenen Stadtbereiche angepasst sind (beispielsweise Stadtzentrum, Wohnquartiere, historische Sektoren…). Dies hat es möglich gemacht, Richtlinien festzulegen, die auf die Herausforderungen jedes dieser Bereiche zugeschnitten sind.
Von phosphoreszierenden Kieseln bis zur gänzlichen Abschaltung
Auf der Grundlage der Lichtstrategie werden gegenwärtig an sieben Orten der Stadt Empfehlungen für innovative Versuche umgesetzt, die so nahe wie möglich an der Nutzung sind und die Natur respektieren.
Auf der Promenade du Saumon im Auquartier werden phosphoreszierende Kiesel in den Boden eingearbeitet. Jedes Partikel absorbiert tagsüber die UV-Strahlung und gibt diese kumulierte Energie nachts in Form von sichtbarem Licht ab. Ein ähnliches Verfahren wird in diesem Frühjahr auf der Promenade Beda-Hefti auf dem Guintzet eingeführt; dabei wird phosphoreszierende Farbe verwendet, um den Weg zu markieren und das Ausschalten der öffentlichen Beleuchtung zu ermöglichen. Auf der Promenade des Bolzes im Auquartier ersetzt eine solarbetriebene Bodenmarkierung – aus Lichtpunkten in regelmässigen Abständen bestehend – die existierenden Strassenleuchten. Um der Biodiversität besser Rechnung zu tragen, wird das bernsteinfarbene Licht bodennah abgegeben; und dies ohne Streuung in den Himmel oder in das Wasser. Ziel dieser drei Massnahmen ist es, die Lichtemissionen in Richtung der Saane und der an Biodiversität reichen Vegetation auf dem Guintzet zu vermeiden; so wird die notwendige Dunkelheit für die Biodiversität bewahrt und gleichzeitig Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit gewährleistet.
Auf drei Streckenabschnitten im Juraquartier werden an den Strassenleuchten angebrachte Sensoren die Anwesenheit von Passanten erkennen. Die Beleuchtung schaltet sich damit nur dann ein, wenn dies nützlich ist. Ein solches System ist ideal für Bereiche, die tagsüber stark frequentiert sind, sich jedoch nach Einbruch der Dunkelheit leeren. Für einen dieser Streckenabschnitte, die Route des Noisetiers, wird zudem eine starke Absenkung der nächtlichen Beleuchtungsintensität getestet, um die Belästigung der Anwohner zu begrenzen und gleichzeitig eine für die Sicherheit genügende Sichtbarkeit zu gewährleisten.
Schliesslich wird ab diesem Sommer in der Grossrahmengasse ein Schalter das Ein- und Ausschalten des Lichts in der Nähe der Bocciaplätze ermöglichen. Am Wasserweg, der auf der Seite der Unteren Matte an die Saane grenzt, wird das Licht vollständig ausgeschaltet. Die helle Belagfarbe dieses Weges, der nachts kaum begangen wird, reicht aus, um das menschliche Auge zu leiten.
Die Bevölkerung ist eingeladen, über ein Formular auf der Website der Stadt Freiburg ihre Eindrücke bei der Begehung eines dieser Versuchsorte zu teilen. Auf der Grundlage namentlich dieser Aussagen wird die Lichtstrategie angepasst werden können.
Alle Informationen sind zu finden auf : https://www.ville-fribourg.ch/de/energie/lichtstrategie
Drohnenvideo: Präsenzerfassung bei der Jura-Schule https://youtu.be/l_X5Y4YX3zw