Im Rahmen des Programms «Freiburg, Stadt der Vielfalt» sucht die Stadt Freiburg Projekte, um Initiativen an der Schnittstelle zwischen Kultur, Sport und/oder Interkulturalität zu unterstützen.
Bis Ende Jahr steht ein Höchstbetrag von 80 000 Franken auf die ausgewählten Projekte zur Verfügung.
Ein Zugang zur Kultur. Für mich, für dich, für alle.
Zugänglichkeit gehört zu den drei strategischen Zielen der KULTUR2030, dem regionalen Rahmen der Kulturpolitik. Da die Kultur ein Faktor des gesellschaftlichen Zusammenhalts ist, soll sich die Region mit dem dritten Ziel der KULTUR2030 die notwendigen Mittel geben, um der Bevölkerung einen besseren Zugang zur Kultur zu ermöglichen. Durch die Vermittlung der Kultur, die Zwei- und Mehrsprachigkeit und die Bedeutung der Kultur als zentrales Element nachhaltiger Entwicklung wächst der Wunsch der Bevölkerung, ihre Rechte und Freiheiten zu entwickeln, um am kulturellen Leben teilnehmen zu können. Mit der Zugänglichkeit soll das Engagement und die aktive Teilhabe der Bevölkerung am kulturellen Leben gefördert werden.
Perspektiven für die Interkulturalität in Freiburg
Mit ihrer Geschichte, ihrer geografischen Lage, ihrer Offenheit und der gelebten kulturellen und sozialen Vielfalt ist die Stadt Freiburg der ideale Ort für ein Projekt, das die Synergien ihres soziokulturellen Reichtums aufwertet.
Durch die Nennung und das Aufzeigen der «interkulturellen» Praxis, die in der Gemeinde bereits gelebt wird, möchte sie das Kulturamt bekannt und für alle sichtbar machen.
Die kulturelle und soziale Vielfalt ist ein «Gemeingut», das die Einführung eines Rahmens erfordert, damit sich alle Akteurinnen und Akteure aktiv am Unterhalt, an der Verwaltung und an der Weiterentwicklung dieses Kulturguts beteiligen. Deshalb möchte das Kulturamt sein angestammtes Umfeld verlassen, um dieses Projekt zu einer disziplinübergreifenden Unternehmung zu machen, bei der die Vernetzung der Bereiche Kunst, Kulturschaffende und Publikum sichergestellt wird.
Allgemeine Ziele und erwartete Ergebnisse
Das im März 2021 gestartete Projekt Freiburg, Stadt der Vielfalt umfasst folgende allgemeine Ziele:
Stimulierung des Erhalts eines vielfältigen Publikums,
Förderung der kulturellen Teilhabe auf allen Ebenen,
Aufwertung der Fähigkeit zum sektorübergreifenden Arbeiten,
Kultivierung der Vielfalt (Aufwertung und Interaktion).
Der langfristige Auftrag dieses Projekts ist:
Veröffentlichung eines Berichts, der die Feststellungen und die geleistete Arbeit des laufenden Jahres festhält: Bestandsaufnahme der Interkulturalität in Freiburg, Präsentation und Beurteilung der Potenzialitäten zur Entwicklung, Unterstützung und Vernetzung, die im Verlauf des Prozesses ausgedrückt wurden;
Verbreitung des Kompasses zur Kulturbeurteilung für alle Kulturschaffenden der Stadt Freiburg;
Bekanntmachen der Schlussfolgerungen dieses Projekts zur Sensibilisierung der Bevölkerung.
Zusammensetzung der Arbeitsgruppe
Eine Arbeitsgruppe bestehend aus Akteurinnen und Akteuren aus Kultur und Sozialem beteiligt sich am Projekt. Ihre Ziele sind:
Versammeln der Akteurinnen und Akteure des kulturellen, sozialen und/oder Migrationsbereichs um das Thema Interkulturalität,
Sicherstellen der Verbindung zur Praxis,
Erhalt einer ersten Etappe der Vernetzung (Beispielhaftigkeit),
Zustimmung zu den grossen Projektetappen.
Die Initiative von Pro Helvetia
Die Schweiz gehört zu den Ländern, deren Bevölkerung einen der höchsten Migrationsanteile aufweist. Auch wenn das Phänomen der Migration nicht neu ist, steht es mehr denn je im Zentrum der politischen Debatte. Mit ihrer Initiative «Interkulturelle Gesellschaft» setzt sich Pro Helvetia für die Vielfalt in unserer Gesellschaft und insbesondere für die Öffnung des Schweizer Kulturbereichs für andere Kulturen ein. Abgesehen von den nationalen Ausschreibungen von Pro Helvetia («Tandem Interkultur» usw.) werden die Städte und Kantone bei der Einführung von eigenen Initiativen und Ausschreibungen im Bereich der Interkulturalität unterstützt. Im Juni und Oktober 2019 wurden die interessierten Kantone und Städte eingeladen, im Rahmen eines Kooperationsprogramms im Förderbereich Pilotprojekte zur Unterstützung durch Pro Helvetia während einer bestimmten Zeit (1 bis 3 Jahre) einzureichen.
Das Pilotprogramm wird in fünf Schweizer Städten umgesetzt: Freiburg, Bulle, Basel, Bern und Biel.
Parallel und ergänzend zu den Sitzungen der Arbeitsgruppe führte Professorin Francesca Poglia Mileti der Abteilung für Soziologie des Departements für Sozialwissenschaften der Universität Freiburg eine empirische Studie durch.
Das Ziel der Studie bestand in der Ermittlung und Beschreibung der interkulturellen Aktivitäten und Praxis in Freiburg sowie in der Beurteilung der Potenzialitäten der Entwicklung, Unterstützung und Vernetzung, die während des Prozesses ausgedrückt wurden.